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Ipaq H1940

Die Besitzer des iPaq H1910 werden angesichts der Ankunft dieses Nachfolgermodells wohl den einen oder anderen Fluch ausstoßen. Denn beim H1940 handelt es sich im Grunde um den H1910, allerdings mit einem schnelleren Prozessor, einem aktuelleren Betriebssystem, Bluetooth und einem Secure-Digital-Steckplatz, der auch SDIO-Karten unterstützt. Zudem wird für beide Geräte der gleiche Listenpreis angegeben. Auch wenn es dies nur ein schwacher Trost ist, hat HP allerdings immer noch nicht herausgefunden, wie sich dieses kompakte Gerät mit einem Standard-Kopfhöreranschluss ausstatten lässt. Wenn man seine Lieblingskopfhörer mit dem H1940 verwenden will, benötigt man daher einen Adapter. Leider wird auch diesmal keine Schutzabdeckung mitgeliefert. Abgesehen von diesen Mängeln ist der H1940 jedoch ein guter Handheld, der all jene Benutzer ansprechen dürfte, die auch ohne den zusätzlichen Erweiterungssteckplatz des iPaq H2200 auskommen können.

Design

Wie der H1910 misst auch der H1940 114 x 71 x 13 Millimeter und ist damit etwa 13 mm kürzer und schmaler als die meisten anderen Pocket-PC-Geräte – ein riesiger Unterschied. Und mit einem Gewicht von gerade einmal 120 Gramm wird er auch die Taschen nicht allzu sehr ausbeulen.

In der unteren Hälfte des Geräts befindet sich eine elegante Vier-Wege-Navigationstaste. Die Auswahltaste stellt ihren Mittelpunkt dar, wobei sich rechts und links von ihr die für Pocket PCs typischen Schnellstarttasten befinden; verborgen unter der Navigationstaste ist der Lautsprecher angeordnet. Im Gegensatz zu manchen anderen Handhelds verfügt der H1940 nicht über ein Scrollrad, was aber nur ein relativ geringfügiger Mangel ist.

Der an der Oberseite des Geräts angebrachte Einschaltknopf enthält eine LED, deren Farbe sich je nach Art der angezeigten Statusmeldung verändert. Ebenfalls an der Oberkante befindet sich der Steckplatz für Secure Digital (SD)- und MultiMediaCard (MMC)-Speichermedien und SDIO-Add-ons wie das demnächst erscheinende SDIO-Zubehörteil für WLAN 802.11b, dessen anfänglicher Listenpreis bei 175 US-Dollar liegen wird. Die linke Seite des Geräts enthält die Aufnahmetaste für Sprachnotizen sowie eine Infrarotschnittstelle.

Wie schon beim H1910 ist auch hier der kleiner als die Standardgröße ausgeführte Kopfhörer-Minianschluss der einzige schwerwiegende Designmangel. Ohne Adapter kann man nur die mitgelieferten Ohrhörer oder Kopfhörer mit den weniger verbreiteten Mini-Klinkensteckern verwenden, wie man sie gelegentlich bei Mobiltelefonen findet. Außerdem sollte auch erwähnt werden, dass der mitgelieferte Stylus für einige Anwender zu klein ausfallen könnte. Normalerweise empfiehlt sich die Verwendung eines gewöhnlichen Stifts als Stylus, wie üblich werden jedoch viele Leute zur Bedienung des Touchscreens lieber ihre Fingerspitzen verwenden.

Um Kosten zu sparen, liefert HP keine Dockingstation mit, sondern nur ein Kabel, das sowohl als Ladekabel als auch zum Datenabgleich verwendet werden kann. Die ansprechend gestaltete optionale Dockingstation mit einem separaten Platz zum Laden eines zweiten Akkus ist für 49 US-Dollar erhältlich.

Ausstattung

Wie bereits erwähnt, haben die an diesem Modell vorgenommenen Veränderungen ausschließlich in seinem Inneren stattgefunden. Der eingebaute Speicher ist noch immer 64 MB groß (man kann jedoch nur auf 56,7 MB zugreifen), zur Unterbringung des neuen Betriebssystems Pocket PC 2003 hat HP den eingebauten ROM-Speicher jedoch von 16 auf 32 MB aufgestockt. Außerdem wird dieser Handheld von einem 266 MHz schnellen Samsung-Prozessor angetrieben, der angeblich weniger Energie verbraucht und eine Geschwindigkeit erreicht, die mit der von Intels 400-MHz-XScale-Prozessor vergleichbar ist (siehe auch im Abschnitt Leistung). Bluetooth ist vorhanden, genauso wie ein transflektives 65.000-Farben-TFT-Display der Oberklasse, das auch beim H1910 und den anderen iPaqs dieses Jahres zum Einsatz kommt.

Der Akku lässt sich austauschen, wodurch man die Möglichkeit erhält, einen optionalen zusätzlichen Akku einzulegen – ein großer Pluspunkt. Der H1940 ist jedoch nicht mit den älteren iPaq-Erweiterungs-Sleeves und Zubehörteilen kompatibel.

In Bezug auf Software-Extras sollte man nicht allzu viele Erwartungen haben. Man bekommt die übliche Auswahl an Demos, die vollständige Suite der Microsoft-Anwendungen, zu der die Pocket-Versionen von Word, Excel, Internet Explorer, Windows Media Player, Reader und Streets gehören, sowie eine Anwendung für die Datensicherung. HP liefert noch ein Programm zur Bildbetrachtung mit, ein weiteres ist jedoch bereits im neuen Betriebssystem integriert.

Leistung

Im Vergleich des H1940 mit dem älteren Modell fällt sofort eine erhebliche Leistungssteigerung auf. Video und bestimmte Spiele werden sehr viel flüssiger ausgeführt. Aufgrund von Timing-Problemen war es beispielsweise auf dem H1910 äußerst schwierig, das Baseball-Spiel von Hexacto zu spielen. Auf dem H1940 erschien dieses Spiel dagegen in einem ganz neuen Licht. Es lässt sich allerdings nicht genau sagen, ob diese Verbesserung auf Windows Media 9.0 oder auf den neuen Prozessor zurückzuführen ist.

Die Klangqualität ist recht gut, vermutlich wurde sie durch das Upgrade auf Windows Media Player 9.0 verbessert. Da HP sich aber für den 2,5-mm-Mini-Kopfhöreranschluss entschieden hat, muss man die nicht gerade berauschenden mitgelieferten Ohrhörer verwenden – es sei denn, man besorgt sich einen Adapter für Standard-Kopfhörer.

Besonders beeindruckend war der transflektive Bildschirm, der wohl eine der besten derzeit erhältlichen Lösungen darstellt. In geschlossenen Räumen ist er heller als die Displays der Toshiba-Modelle e330 und e335, und sein weißer Hintergrund weist weniger Grautöne auf. Auch im Freien schneidet er gut ab – selbst im hellen Sonnenlicht war der Text auf dem Bildschirm problemlos ablesbar.

Angesichts des kleinen 900-mAh-Akkus war die Akkulaufzeit recht ansehnlich. Beim Abspielen von MP3s mit eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung hielt der H1940 3 Stunden und 46 Minuten durch. Das ist natürlich kein Vergleich zu den 4 Stunden, 18 Minuten des Toshiba e330 oder den 6 Stunden, 22 Minuten des Dell Axim X5. Bei der anspruchsvolleren Aufgabe der Wiedergabe von MPEG-1-Videos in PocketTV, wobei die Standardeinstellung der Hintergrundbeleuchtung aktiviert war, hielt das Gerät nur 2 Stunden und 52 Minuten durch.

Fazit

Diese überarbeitete Version des H1910 bewahrt das attraktive Design ihres Vorgängermodells, bietet aber zusätzlich eine verbesserte Performance sowie Bluetooth-Unterstützung.

ZDNet.de Redaktion

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