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Asus MyPal A620

Genau wie das Betriebssystem Windows Mobile 2003 stellt auch der MyPal 620 keine große Innovation dar. Für Anwender, die stets auf dem neuesten Stand der Pocket PC-Entwicklung sein wollen, bietet dieser Handheld jedoch modernste Software und eine gute Hardware-Ausstattung zu einem äußerst günstigen Preis.

Design

Der MyPal A620 ist das zweite Gerät von Asus im ZDNet-Test. Sein Vorgänger, der MyPal A600, fiel angenehm klein, leicht und dünn aus und lieferte für seinen Preis eine solide Leistung – trotz einiger Schwachpunkte ein gutes Angebot. Der A620 bietet nun umfassendere Features zu einem etwas niedrigeren Preis als sein Vorgänger.

Was das Hardware-Design anbelangt, ist der MyPal A620 durch und durch ein Pocket PC. Ganz in einem Silberton gehalten, wartet er mit der üblichen Anordnung von vier Tasten mit Anwendungsshortcuts und einem Navigationscursor unterhalb des Bildschirms auf. Drei der Shortcut-Tasten führen zu standardmäßigen Pocket PC-Anwendungen – Aufgaben, Kontakte und Kalender. Die vierte, mit einem Home-Symbol versehene Taste öffnet eine Ansicht mit Registerkarten, über die auf verschiedene Einstellungen der Systemkonfiguration zugegriffen werden kann. Die Navigationstaste ist gegenüber dem Gehäuse des Geräts ein wenig abgehoben und ermöglicht mit einer leichtgängigen Rollbewegung die Positionierung des Cursors in acht Richtungen, wobei durch Drücken der Taste Funktionen ausgewählt werden. Da es kein kein Rad zum Scrollen gibt, kommt die ergonomische Konzeption dieser Taste durchaus gelegen.

Außer den fünf Tasten am unteren Bildschirmrand sind nur noch an der Oberseite des Gehäuses weitere Bedienelemente zu finden. Eines davon ist die Einschalttaste, das andere dient zur Aktivierung der Voice Recorder-Anwendung, die wie die anderen grundlegenden Pocket PC-Anwendungen von der 2002- in die 2003-Version übernommen wurde. Die Anordnung dieser Voice Recorder-Taste ist allerdings aus zwei Gründen ein wenig problematisch: Erstens passiert es leicht, dass man sie bei der Entnahme des MyPal A620 aus der Station versehentlich betätigt, und zweitens kann es vorkommen, dass man beim Drücken der Taste zum Starten einer Aufnahme das Mikrofon zuhält.

Der MyPal A620 ist ein wenig wuchtiger als sein Vorgänger – 7,7 cm breit, 12,5 cm hoch und 1,3 cm tief. Asus hat den MyPal 620 anstelle des bisherigen SD-Slots mit einem internen CompactFlash-Steckplatz versehen. Gute Nachrichten also für Anhänger hoher externer Speicherkapazitäten, wobei gegebenenfalls auch 802.11b (Wi-Fi)-Netzwerke und Bluetooth via CF-Karte genutzt werden können. In diesem Zusammenhang ist positiv zu erwähnen, dass Windows Mobile 2003 drahtlose Netzwerke erheblich besser als sein Vorgänger unterstützt.

Im Lieferumfang des MyPal A620 ist außerdem eine Docking-Station enthalten, in der das Gerät sehr stabil sitzt. Dazu kommt eine gepolsterte Transporttasche, die zwar viel Schutz bietet, jedoch den 141 Gramm schweren Handheld unnötig unhandlich macht.

Ausstattung

Der MyPal A620 wird auf dem neuen Betriebssystem Windows Mobile 2003 ausgeführt, das gegenüber Pocket PC 2002 zahlreiche Änderungen aufweist, auch wenn es sich zumeist eher um Weiterentwicklungen als um wirkliche Innovationen handelt. Das neue Betriebssystem benötigt nicht mehr Flash-ROM oder RAM als sein Vorgänger, wobei der MyPal A620 hier mit jeweils 32 MB bzw. 64 MB ausgerüstet ist (wovon 58 MB dem Anwender zur Verfügung stehen). Diese Spezifikation entspricht der von gängigen Pocket PC 2002-Geräten.

Der Prozessor, ein Intel PXA255-Chip mit 400 MHz, ist ebenfalls nicht neu: Er wird bereits in einigen der aktuellen Pocket PCs eingesetzt. Der 3,5 Zoll große Bildschirm bietet die übliche Auflösung von 240 x 320 Pixel sowie eine Farbtiefe von 16 Bit. Er wird von Asus als „semitransflexives“ Display bezeichnet und sorgt unter unterschiedlichsten Lichtverhältnissen für gute Sicht.

Asus hat die standardmäßige Windows Mobile 2003-Suite um drei Utilities ergänzt, um den MyPal A620 noch attraktiver zu machen.

SmartKeeper erstellt Backups vom Systemstatus auf eine externe CompactFlash-Karte. Mit anderen Worten: Die gesamten 64 MB des RAM-Speichers werden auf Karte gesichert, so dass der exakte Zustand des Geräts zum Zeitpunkt des Backups wiederhergestellt werden kann. Die Software kann diesen Vorgang auf Befehl oder automatisch bei Erreichen eines bestimmten, vorab festgelegten Batteriestands ausführen. Praktischerweise führt Smartkeeper im automatischen Modus einen batteriestandsbedingten Backup unabhängig vom Gerätezustand aus, sofern eine CF-Karte mit mindestens 64 MB freiem Speicherplatz angeschlossen ist. So kann man die leere Batterie aufladen, den Systemstatus wiederherstellen und ohne Verluste kritischer Daten aus dem RAM-Speicher weiterarbeiten.

Asus Backup ermöglicht das manuelle Erstellen separater Daten-Backups auf Compact Flash-Karten. Man kann dabei entweder alle Daten oder nur die PIM-Daten sichern. Doch damit sind die flexiblen Optionen dieser Funktion auch schon erschöpft. Ein Backup auf Flash-ROM-Segmente ist nicht möglich.

Asus Settings ist eine nützliche Tool-Suite, auf die man über eine der vier Tasten mit Anwendungsshortcuts zugreift. Mithilfe verschiedener Menüs, die in Registerkarten unterteilt sind, können Änderungen am System vorgenommen werden. So lässt sich in einem Menü die Prozessorgeschwindigkeit ändern, um Energie zu sparen, in einem anderen Menü befinden sich die Einstellungen für die Helligkeit des Displays, in einem weiteren können Lautstärke, Balance, Höhen und Bass für die Audiowiedergabe festgelegt werden, und in einem weiteren Menü werden die Empfindlichkeit und Verstärkung des Mikrofons reguliert, usw. Dies stellt eine sinnvolle Neuerung dar, die den Anwendern die Verlängerung der Batteriedauer erleichtert.

Leistung

Jegliche Option zur Einsparung der Batteriekapazität ist durchaus zu begrüßen. Im Test des MyPal A620 bei voller Geschwindigkeit und Bildschirmhelligkeit sowie der Wiedergabe von MP3-Dateien bei maximaler Lautstärke war die Batterie nach 4 Stunden und 25 Minuten am Ende (wobei die MP3-Wiedergabe schon etwas früher nicht mehr möglich war). Asus behauptet, dass durch ein Verlangsamen des Prozessors eine Betriebszeit von 18 bis 19 Stunden erreicht werden könne.

Im Grunde gibt es am MyPal A620 zwar nichts auszusetzen, doch unterscheidet er sich nicht wesentlich von der breiten Masse der Pocket PC-Angebote. Sein Hardware-Design und seine Spezifikationen entsprechen dem Durchschnitt, wenn auch zu einem günstigen Preis. Als Vorteil wäre nur Windows Mobile 2003 zu nennen, das jedoch in Kürze in vielen neuen Geräten erhältlich sein wird.

Fazit

Der MyPal A620 ist einer der ersten hier getestete Handhelds mit Microsofts neuem Betriebssystem Windows Mobile 2003. Er bietet eine annehmbare, wenn auch nicht gerade herausragende Leistung zu einem attraktiven Preis.

ZDNet.de Redaktion

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