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Palm Tungsten T2

Der Tungsten T2 ist Nachfolger des Tungsten T, dem ersten Handheld, der mit Version 5 von Palm OS ausgeliefert wurde. Der Hersteller hat seitdem neue Geräte für beide Enden des Spektrums angekündigt, darunter den mit einer Kamera ausgestatteten Zire 71 für Privatanwender sowie den Wi-Fi-fähigen Tungsten C für Geschäftsanwender. Der Tungsten T2 ist vor allem eine Weiterentwicklung und bietet nur minimale Änderungen gegenüber dem Tungsten T.

Design

Das Hardware-Design behält den Schieber bei, der den Tungsten T so bemerkenswert machte, als er letzten Oktober auf den Markt kam. Seine primäre Funktion ist es, die Gesamtabmessungen so klein wie möglich zu halten: Mit geschlossenem Schieber ist der T2 gerade einmal 10,2 cm groß. Wenn man den Schieber öffnet, werden die Buttons Home, Menu, Favourite und Find sowie das Graffiti-Feld freigeben, wodurch die Länge des Gerätes auf 12,2 cm zunimmt. Mit einem Gewicht von 157 g ist der T2 einer der schwereren Handhelds auf dem Markt.

Das Gerät kann auch bei geschlossenem Schieber bedient werden. Wenn es ausgeschaltet ist, aktiviert ein kurzes Antippen des Buttons in der Mitte der Navigationstaste die World Clock-Anwendung, welche die Zeit in drei Ländern anzeigt. Ein längerer Druck auf diesen Button startet den Application Launcher, mit dem man jede beliebige Anwendung starten kann, indem man auf das entsprechende Symbol auf dem Bildschirm tippt. Wie beim Tungsten T gibt es auch hier eine Anwendung für Sprachnotizen, die über einen Button auf der linken Geräteseite aktiviert werden kann.


Berühmt wurde der Tuingsten T mit dem Schieber.

Um den Tungsten T2 vom älteren T-Modell abzuheben, hat Palm ihm ein neues silbernes Äußeres verpasst. Allerdings ist dieses nach Meinung der Tester eher weniger attraktiv als das Schiefergrau des Originals.

Features

Der T2 bietet integrierte Bluetooth-Funktionalität, welche die drahtlose Synchronisation mit dem Hostrechner ermöglicht, falls dieser auch über Bluetooth verfügt, sowie die einfache Kommunikation mit einem Bluetooth-fähigen Mobiltelefon. Setup-Programme für eine Reihe von Handys werden im ROM mitgeliefert.

Herz des T2 ist derselbe Texas Instruments OMAP-Prozessor mit 144 MHz, der auch schon im Tungsten T Verwendung fand. Palm hat aber im neuen Modell das RAM von 16 MB auf 32 MB aufgestockt. Es gab einmal eine Zeit, da Palm behauptete, mehr als 16 MB RAM würde man sowieso nicht brauchen. Deshalb ist der Gesinnungswandel der Firma willkommen, und 32 MB sollten auch ausreichend Platz für Software von Drittherstellern und Daten bieten.


Zum Aufladen des T2 braucht man das Cradle. Synchronisieren könnte man auch drahtlos per Bluetooth.

Und das ist auch gut so, denn Palm hat nicht alles, was man brauchen könnte, im ROM-Speicher des Geräts untergebracht. Wer den Acrobat Reader, Documents to Go, den Taschenrechner Power One, VersaMail für die E-Mail-Verwaltung, Web Browser Pro, BlueBoard oder BlueChat für die drahtlose Kommunikation per Bluetooth (ersteres mehr für Zeichnungen, letzteres für Text), den Palm Reader, Kinoma-Video-Player oder Real One MP3-Player benötigt, wird diese Programme von der beiliegenden CD in den verfügbaren RAM-Speicher installieren müssen. Falls der Platz dort nicht mehr reicht, findet sich oben am Gerät ein SD-Card-Steckplatz zu Speicherzwecken.

Das Display des T2 ist hochauflösend (320 x 320 Pixel) mit einer Farbtiefe von 16 Bit. Der neue Bildschirm ist transflektiv statt reflektiv wie beim ursprünglichen Tungsten T und funktioniert gut unter den verschiedensten Lichtverhältnissen.

Man sollte erwähnen, dass Palm jetzt wirklich ganz auf Graffiti2 setzt. Dies verwendet dieselben Eingabemethoden wie die ältere Version von Graffiti und erfordert, dass der Schieber offen ist, um Zugang zum Graffiti-Feld zu haben, in dem man schreibt. Allerdings hat sich die Schreibweise einiger Zeichen geändert und auch Zeichen mit zwei Strichen sind inzwischen zugelassen. Graffiti2 ist insgesamt intuitiver als die Original-Version Trotzdem sollte man beim Upgrade ein Minimum an Lernaufwand einkalkulieren.

Performance

Der Tungsten T2 ist eine gelungene Weiterentwicklung, lässt aber einige mögliche Verbesserungen vermissen.

So ist es z.B. schade, dass Palm es versäumt hat, die Möglichkeit anzubieten, den Tungsten T2 direkt aufzuladen. Vielmehr muss man wie beim Tungsten T die Docking-Station dabeihaben, wenn man das Gerät unterwegs aufladen will. Diese ist aber leider ziemlich sperrig und erweist sich so als ziemlich unhandliches Zusatzgepäck. Palm hat soeben als Zubehör ein HotSync-Kabel zum Aufladen herausgebracht, aber das kostet extra.

Nach Angaben von Palm reicht eine Akkuladung im Durchschnitt für fünf Tage. Vielnutzer werden wahrscheinlich nicht so weit kommen. Der Test mit dem BatteryBench-Utility, das abwechselnd eine Reihe von Aufgaben auf dem Gerät ausführt, bis der Akku leer ist, ergab eine Laufzeit von 5 Stunden und 15 Minuten, wenn die Software mit der Einstellung Full Power läuft.

Palm sollte auch die Aufstockung des ROM-Speichers in Erwägung ziehen (derzeit 8 MB), um mehr von der eigenen Software unterzubringen oder dem Benutzer alternativ einen Teil davon für sichere Backups oder die Installation von Drittanbieter-Software zur Verfügung zu stellen.

Fazit

Der Tungsten T2 mit Bluetooth ist eine Weiterentwicklung des für professionelle Anwender gedachten Tungsten T, mit doppelt so viel RAM (32 statt 16 MByte) und einem verbesserten Display.

ZDNet.de Redaktion

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