Der kleinste Router im Test bietet durchaus respektable Sicherheitsvorkehrungen. Zwar verfügt der AR220E nicht über einen Installations-Wizard, aber dank der durch Frames übersichtlich gestalteten Web-Konfigration ist der Router trotzdem binnen zehn Minuten betriebsbereit. Lästig allerdings ist der zweistufige Bestätigungsprozess: Alle Eingaben müssen explizit über die Schaltfläche „Apply“ eingetragen werden und dann mittels Router-Reboot aktiviert werden.

Bei den weitergehenden Konfigurationsmöglichkeiten, bietet der Router alles, was für den Betrieb im SOHO-Umfeld nötig ist. Mit DHCP werden automatisch alle PCs im Netzwerk mit einer internen IP-Adresse versorgt, dabei bietet der AR220E zusätzlich die Möglichkeit bestimmte Rechner mit festen IP-Adressen auszustatten oder bestimmte IP-Adressen aus dem DHCP-Pool auszuschließen.

Über die Funktion „virtueller Server“ lassen sich Netzwerk-Spiele und Programme wie NetMeeting zum Laufen bringen, und wenn ein kompletter Server im Internet verfügbar sein muss, dann lässt sich dies über die DMZ (demilitarisierte Zone) einrichten.

Das Menü „System Information“ fällt zwar sehr kompakt aus, bietet aber zumindest die Basisinformationen. Vermisst haben wir allerdings die Möglichkeit, Log-Dateien einzusehen.

Zum Thema Sicherheit: Der Nutzer wird nicht nachdrücklich darauf hingewiesen, das Standard-Passwort zu ändern – beim D-Link ist dies besser gelöst. Auch hätten wir uns bei der DMZ-Konfiguration einen deutlicheren Hinweis auf mögliche Sicherheitslücken gewünscht.

Der Telesyn-Router verfügt zwar über eine externe Admin-Möglichkeit, doch diese ist standardmäßig ausgeschaltet und sollte es auch bleiben, denn als einzige Sicherheitsmaßnahme lässt sich der Port frei wählen, ansonsten läuft die Kommunikation unverschlüsselt über das Internet.

Als Firewall bietet der AR220E einen einfachen Paketfilter an. Ankommende und abgehende Daten lassen sich mittels Port- und IP-Regeln filtern. Dieser Filter ist allerdings recht grob; wird beispielsweise ein Protokoll wie ftp gesperrt, so gilt dies für sämtliche Rechner im LAN. Die IP-Regeln (Blockieren bestimmter Sites) gelten ebenfalls für das gesamte LAN.

Damit bleibt der Router in seinen Möglichkeiten deutlich hinter denen der anderen Router zurück.
Die Möglichkeit, ein VPN aufzusetzen, bietet der Allied Telesyn nicht.

Der Sicherheits-Check zeigt: Zwar sind keine Ports offen, allerdings versteckt der Router die Ports (stealth ports) auch nicht, das heißt mittels Portscan kann ein Hacker den Router im Internet finden. Sogenannte stealth ports reagieren nicht auf Portscans und sind deshalb vollkommen unsichtbar und damit auch sicherer.

Fazit: Das schlichte dunkelgraue Gehäuse deutet es schon an: Der Allied Telesyn ist ein robustes Arbeitspferd und ideal für den privaten DSL-Anschluß. Zwar fehlen dem AR220E etliche der Features, die der Mitbewerb bietet, aber das macht ihn sicher (wo nichts ist, kann auch nichts gehackt werden) und preiswert. Wenn Sie als Heimanwender die klassischen Internet-Anwendungen wie Surfen, Mailen und Datei-Download nutzen, sind Sie mit diesem Router gut bedient.

ZDNet.de Redaktion

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