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NetGear WG602 Wireless Access-Point

Sollte man die Kinderkrankheiten einer noch nicht ganz ausgereiften Technologie in Kauf nehmen oder sollte man bis zur endgültigen Ratifizierung des Standards 802.11g warten? So lange man über dieser Frage nachgrübelt, kann man schon einmal einen Blick auf den drahtlosen Zugangspunkt Netgear WG602 mit 54 Mbps werfen. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten hat Netgear die Firmware seines ersten, zum Entwurf des Standards 802.11g kompatiblen Produkts schon vor dessen Markteinführung überarbeitet und aufpoliert.


NetGear WG602 Wireless Access-Point

So kann man zwar schon in Kürze mit einem Firmware-Upgrade für den WG602 rechnen – auch wenn es nur dazu dienen sollte, kommende Änderungen an der 802.11g Entwurfsspezifikation und die endgültige Ratifizierung (die für den Sommer erwartet wird) einzuarbeiten – aber trotzdem zeigte der WG602 in den Tests in den ZDNet-Labs hervorragende Leistungen. Natürlich sorgt die Notwendigkeit der Anwendung von Firmware-Upgrades auf Wireless-G-Produkte dafür, dass ihre Verwendung in Umgebungen mit mehreren Access-Points etwas umständlich ist. Der WG602 ist jedoch eine funktionierende Lösung für die Verwendung zu Hause, in Kleinbüros oder für Hot-Spots. Sein vernünftiger Preis und die großartige Leistung machen dieses Gerät zu einem der besten Access-Points für den Verbraucherbereich, der bisher von ZDNet getestet wurde.

Setup und Benutzerfreundlichkeit

Man muss kein Netzwerkexperte sein, um den Netgear WG602 54 Mbps Wireless Access-Point einrichten zu können. Mit Hilfe des mitgelieferten Ethernet-Kabels verbindet man das Gerät einfach mit dem LAN und legt die beiliegende GearBox-CD in einen beliebigen, im Netzwerk vorhandenen Computer ein. Daraufhin öffnet sich automatisch ein Browser-Fenster, das eine Vielzahl von Informationen, einschließlich eines interaktiven Installationsassistenten, bietet. Diese animierte Anleitung führt den Nutzer durch den Setup-Prozess und enthält sogar Kästchen, die man mit Vollendung jedes einzelnen Schrittes abhaken kann. Außerdem enthält die GearBox-CD ein Handbuch und ein Tutorial über PC-Netzwerke sowie direkte Links zum web-basierten Konfigurations-Tool des Access-Points und zur Webseite von Netgear. Gemeinsam sorgen die CD und das Handbuch dafür, dass die Einrichtung und die Konfiguration einfacher sind als bei den meisten bisher von ZDNet getesteten Netzwerkprodukten.



Installationsassistent

Sind alle Geräte und Kabel miteinander verbunden, lässt sich der Access-Point mit Hilfe des leicht zu navigierenden, web-basierten Konfigurations-Tools konfigurieren. Dieses Tool konfrontiert den Nutzer mit einem geteilten Bildschirm, in dessen rechter Hälfte sich eine kurze Definition und Erklärung der Einstellmöglichkeiten jeder Seite findet. Durch diese einzigartige Funktion setzt sich Netgear von seinen Konkurrenten ab und erspart dem Anwender, alle fünf Sekunden im Handbuch blättern zu müssen.

Funktionen und Sicherheit


Externer Antennenanschluss

Wie allen Access-Points fehlen auch dem Netgear WG602 54 Mbps Wireless Access-Point die meisten der zusätzlichen Funktionen, welche die heutigen Wireless Routers mitbringen. Dies liegt daran, dass Access-Points die Rolle eines Hub spielen und nicht die einer Firewall oder eines Gateways. Anders ausgedrückt, mit einem Access-Point kann man ein bestehendes Ethernet oder Stromnetz-Netzwerk um drahtlose Anschlussmöglichkeiten ergänzen.
Trotzdem hat der WG602 ein paar interessante Funktionen zu bieten. So wird er zum Beispiel mit einem praktischen Ständer aus Gummi ausgeliefert, mit dem er sich auch vertikal aufstellen lässt. Zwei Schlitze an der Unterseite des Geräts erlauben seine einfache Befestigung an einer Wand oder Zimmerdecke. Weiterhin gibt es eine Reset-Taste, mit der sich der Access-Point schnell auf seine Werkseinstellungen zurücksetzen lässt, sollte man einmal das Passwort vergessen haben. Durch die an der Rückseite angebrachte, abnehmbare Antenne gelingt es dem WG602 aber, sich richtig von seinen Konkurrenzprodukten abzuheben. Wird die omnidirektionale Antenne mit einer Leistung von 2 dBi abgenommen, wird ein standardmäßiger SMA-Anschluss sichtbar. Zwar lieferte der WG602 in den ZDNet-Tests bereits mit seiner Standardantenne eine hervorragende Reichweite, die externe Verbindung erlaubt jedoch den Anschluss einer Richtantenne, mit der sich die Reichweite in jedes schlecht erreichbare Gebiet hinein erweitern lässt.



In diesem Bildschirm finden sich die erweiterten Einstellungen für Beacon-Intervall (die Zeitspanne, in der ein Gerät sein „Hier-bin-ich“-Signal aussendet), RTS-Schwelle (Request to Send), Fragmentierungslänge und DTIM-Intervall.

Wie die meisten heute verfügbaren Geräte eines 802.11x-Standards könnte auch der WG602 in Bezug auf die Sicherheit besser ausgestattet sein. Er bietet zwar die standardmäßigen 64- und 128-bit WEP-Verschlüsselungen, jedoch fehlen ihm die von Wi-Fi Protected Access (WPA) angebotenen dynamischen Verschlüsselungsmechanismen und die Authentifizierungsfähigkeiten von 802.11x. Positiv ist jedoch, dass das Gerät nach Angaben von Netgear nach einem zukünftigen Firmware-Upgrade sowohl WPA als auch 802.1x unterstützen wird. Außerdem kann man basierend auf der MAC-Adresse den Netzwerkzugriff drahtloser Computer erlauben oder untersagen und den Beacon-Intervall, die RTS-Schwelle, die Fragmentierungslänge sowie den DTIM-Intervall selbst einstellen. Leider fehlen dem WG602 die Überbrückungsfunktionen, die der Apple AirPort Extreme mitbringt und mit deren Hilfe sich ein Netzwerk ohne Ethernet-Kabel erweitern lässt oder man zwei drahtlose LANs miteinander verbinden kann.

Performance

Sowohl in reinen Wireless-G- als auch in gemischten (802.11b und 802.11g) Umgebungen gelang es dem Netgear WG602 54 Mbps, die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Bei einer Entfernung von etwa 1,50 Meter pegelte sich seine Geschwindigkeit bei 20 Mbps ein, eine Idee langsamer als der beste bisher getestete Access-Point nach 802.11a aber immer noch schnell genug, um das Versprechen von 802.11g bezüglich der vergleichbaren Geschwindigkeiten zu erfüllen. Und dieses Gerät erfüllt noch ein weiteres Versprechen: das der Reichweite. In den Tests in den ZDNet-Labs kam der WG602 bei einer Entfernung von fast 23 Metern auf eine Geschwindigkeit von 12,3 Mbps – etwa die dreifache Geschwindigkeit eines Geräts nach Standard 802.11b, das sich direkt neben dem Access-Point befindet.

Im gemischten Modus fiel der Datendurchsatz zum größten Teil auf das Niveau von 802.11b zurück, wies aber gelegentliche Spitzen mit 802.11g-Geschwindigkeiten auf. An den Rändern des Empfangsbereichs bevorzugte der WG602 die Übertragungen des 802.11b-Clients und ließ die 802.11g-Datenübertragungen ins Leere laufen. Trotzdem wurden sowohl im „G-only“ als auch im gemischten Modus gute Reichweiten erzielt.

Service und Support

Netgear hat den WG602 54 Mbps Wireless Access-Point mit einer ansehnlichen Garantiezeit von drei Jahren und einem gebührenfreien telefonischen Kundendienst ausgestattet. Die Webseite des Unternehmens bietet die üblichen FAQs, Firmware-Upgrades, E-Mail-Support und eine Knowledge-Base mit Suchfunktion. Außerdem bietet Netgear den Premium Networking Support Service an, der Nutzer in Heim- und Kleinbüroumgebungen bei der Lösung von Problemen hinsichtlich Sicherheit, Software und anderen netzwerkbezogenen Themen behilflich ist. Die Kosten für diesen gebührenpflichtige Dienst beginnen bei 1,99 US-Dollar pro Minute bzw. 28,95 US-Dollar pro Vorfall und beinhalten einige verschiedene Preismodelle. Schließlich findet sich auf der Webseite eine Sektion mit dem Namen Mentor For Networking, die eine Reihe von Lehrvideos bietet, welche dem Nutzer Hilfestellung bei der Einrichtung des Heim-Netzwerks und der Durchführung anderer Aufgaben, wie der gemeinsamen Nutzung eines Druckers, anbieten.

ZDNet.de Redaktion

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