Der Barricade, eine unbestimmbare graue Schachtel für einen unterdurchschnittlichen Preis, arbeitete in den ZDNet-Tests problemlos und erbrachte über eine große effektive Reichweite noch gute Leistungen. Natürlich sollte man die bei Geräten nach 802.11g angebrachten Vorsichtsmaßnahmen nicht außer Acht lassen: Es gibt keine Garantie dafür, dass sich der Router auf den endgültigen Standard 802.11g upgraden lassen wird, und wie bei allen bisher getesteten 802.11g-Geräten erfüllt auch dieses nicht die an seine Spitzen-Übertragungsgeschwindigkeit gestellten Erwartungen. Außerdem fallen alle 802.11g-Verbindungen zurück in den 7-Mbps-Bereich, sobald eine abwärtskompatible Verbindung nach 802.11b hinzukommt. Für 802.11g ist dies allerdings normal, genauso wie der nur geringfügig über dem entsprechenden 802.11b-Modell von SMC liegende Preis. Mit vier Ethernet-Ports und einer Fülle an Firewall- und Administrationsoptionen (jedoch mit glanzloser Dokumentation) ist dieser Barricade nur für Nutzer in Kleinunternehmen, die sich bereits mit Routern auskennen, eine gute Wahl.
Benutzerfreundlichkeit
Nichts vereinfacht die Einrichtung eines Geräts mehr als ein guter Quick-Start-Guide. SMC liefert den Barricade 54 Mbps Wireless-Router mit seiner 3-Click-Broschüre aus, die die grundlegenden Anschlussmöglichkeiten illustriert und blutigen Anfängern verrät, wie sie den Installations-Assistenten von der mitgelieferten Setup-CD zu starten haben. Außerdem ist ein Ethernet-Kabel im Lieferumfang enthalten. Die einzige Abweichung von der Router-Norm ist eine detaillierte Erklärung der manuellen Installation für Mac-Anwender, denn der Assistent läuft nur unter Windows 95 oder höher.
Das Zugeständnis an die Anfänger erweist sich jedoch als trügerisch. Dem Installations-Assistenten geht schnell die Luft aus: nachdem er dem Anwender dabei geholfen hat, eine Verbindung zu seinem ISP aufzubauen, bricht er abrupt ab. Für alles Weitere, einschließlich der grundlegenden Sicherheitsoptionen, muss man das Browser-basierte Advanced-Setup-Utility starten, in dem auch so lebenswichtige Dinge wie die Einstellung des Passworts und die Einrichtung eines SSID enthalten sind. Außerdem ist das im PDF-Format vorliegende Handbuch schlecht organisiert, vor allem in dem Abschnitt, in dem die Konfiguration der Client-IP-Einstellungen erklärt wird. (Das Handbuch bezog sich zudem auf eine andere Version des Assistenten als die, die mit dem Testgerät geliefert worden war.) Dazu kommt noch, dass es kein Glossar oder irgendeinen ernst zu nehmenden Versuch gibt, grundlegende Konzepte von Computer-Netzwerken zu erklären. Marktführer wie Linksys und Netgear sind da sehr viel besser.
Auch das Advanced-Setup-Utility könnte besser organisiert sein. So übersieht man möglicherweise, dass die Option für das Clonen der MAC-Adresse – lebensnotwendig für die Einstellung eines Routers bei vielen ISPs – im Abschnitt für WANs untergebracht ist oder dass sich die einfachen Sicherheitsoptionen im Abschnitt „Wireless“ befinden. Die Anweisungen des Handbuchs für das fortgeschrittene Setup sind recht eindeutig, allerdings versäumen sie es, Grundlagen wie zum Beispiel die Definition von DHCP zu erklären. Dem User wird nahe gelegt, WEP-Verschlüsselung sei nur dann nötig, wenn man „sensible Daten“ überträgt – die meisten Anwender sollten diese Verschlüsselung jedoch standardmäßig aktivieren. So lässt sich zusammenfassend sagen, dass dieser Barricade am besten für Anwender geeignet ist, die bereits Erfahrungen im Umgang mit Breitband-Routern gesammelt haben.
Ausstattung und Sicherheit
Dies ist der Bereich, in dem der Barricade 54 Mbps Wireless-Router – besonders für Power-Nutzer von Netzwerken – wirklich glänzen kann. Bei diesem Gerät handelt es sich um einen 4-Port Ethernet-Router, mit dem sich wichtige Desktop-Computer und Server per Kabel miteinander verbinden lassen. In Form von PPTP und IPSec-Pass-Through bietet dieser Router auch Unterstützung für VPNs. Am beeindruckendsten ist jedoch die integrierte Firewall-Funktion, von der die Barricade-Produktreihe auch ihren Namen hat.
Durch die Analyse einzelner Datenpakete schützt die Firewall vor Hackerangriffen. SMC gibt an, dass diese Firewall die verschiedensten Angriffsarten abwehren kann, darunter Ping of Death, Land-Attack, IP with zero length, IP-Spoofing, UDP-Port-Loopback, Snork-Attack, TCP-Null-Scan und TCP-SYN-Flooding. Im Falle eines Hackversuchs sendet der Router sogar eine E-Mail-Benachrichtigung an den Administrator. Fortgeschrittene Anwender können die Parameter für die Intrusion-Detection und die Packet-Inspection einstellen, die Time-Out-Einstellungen für Verbindungen anpassen sowie anhand von neun Einstellungen eine personalisierte Definition von Denial-of-Service-Angriffen festlegen.
Funktionen zur Zugangskontrolle geben dem Administrator die seltene Fähigkeit, die für bestimmte Clients zur Verfügung stehenden Netzwerkressourcen einzuschränken – auf Wunsch in Abhängigkeit von Tageszeit oder Wochentag. Eltern oder Administratoren können außerdem URLs oder Schlüsselworte eingeben, um spezifische Websites oder Typen von Websites zu blockieren. Auch die Filterung der MAC-Adresse ist möglich, womit nur jenen Computern der Zugang erlaubt wird, deren IP-Adressen zuvor eingegeben wurden.
Eine weitere hilfreiche Funktion, vor allem für Kleinunternehmen, ist das dynamische DNS (DDNS), mit dem der Router sogar mit nur einer dynamischen IP-Adresse für das Hosting der eigenen Website verwendet werden kann. Der Bildschirm zu Konfiguration des DDNS leitet den Anwender auf TZO.com um, einen Dienst, der die eigene Domain automatisch auf neue IP-Adressen verweisen lässt, sobald diese vom ISP neu zugeteilt werden (die einjährige Nutzung dieses Dienstes kostet 25 US-Dollar). Wie üblich lässt sich ein Computer im Netz auch als DMZ (entmilitarisierte Zone) deklarieren, der für das Internet geöffnet ist. Eine Funktion zur Port-Weiterleitung leitet von außen kommende Anfragen an spezifische Geräte innerhalb des eigenen Netzwerks.
Die Wireless-Optionen sind wenig bemerkenswert. Neben der Einstellung des SSID kann man nur noch den Betriebsmodus wählen (mixed oder 802.11g), WEP-Verschlüsselung mit 64-bit oder mit 128-bit aktivieren und den Betriebskanal auswählen. Angaben von SMC zufolge wird das Gerät bis Juni 2003 noch um 802.1x-Authentifizierung und Wi-Fi-Protected Access (WPA) ergänzt werden.
Leistung
Im 802.11g-Modus ist das herausragendste Merkmal des Barricade 54 Mbps Wireless-Router nicht seine maximale Geschwindigkeit – die bei durchschnittlichen 18,1 Mbps liegt -, sondern die weiche, langsame Kurve des Leistungsabfalls, der auftritt, wenn die Clients weiter entfernt vom Gerät platziert werden (siehe auch die Benchmark-Tests). Bei einer Entfernung von knapp 23 Metern liefert der Barricade beispielsweise immer noch etwas mehr als 10 Mbps. Bei etwas über 30 Metern bringt er 5 Mbps und damit einen höheren Datendurchsatz als jeder andere bisher von ZDNet getestete 802.11g-Router. Die einzige kleine Enttäuschung ist die Performance im gemischten Modus (802.11g und 802.11b), in dem die Geschwindigkeit auf 7 Mbps zurückging, etwa 1 Mbps langsamer als der schnellste getestete 802.11g-Router.
Service und Support
SMC verfügt über die seltsamste Garantiepolitik, die man sich vorstellen kann. Im Grunde genommen ist es so, dass die Garantie dann, wenn SMC den Vertrieb des jeweiligen Produkts einstellt, noch ein Jahr andauert – jedoch nur dann, wenn man auch daran gedacht hat, innerhalb von 30 Tagen nach dem Kauf die Produktregistrierungskarte einzusenden. Andernfalls gibt es nur eine kurze Garantie von 90 Tagen. Nur wenige Leute senden Registrierungskarten zum Hersteller zurück, für alle anderen als die gewissenhaftesten Anwender kann diese Regelung also eine große Falle darstellen. In Anbetracht der Tatsache, dass ZDNet-Nutzer in der Vergangenheit bereits über Probleme mit SMC-Produkten berichtet haben, ist diese Politik besorgniserregend.
Glücklicherweise bietet SMC jedoch einen kostenlosen Telefon-Support an, der täglich rund um die Uhr zur Verfügung steht. Die Website des Unternehmens enthält umfangreiche FAQs und produktspezifische Downloads, wie schon bei der Produktdokumentation findet man allerdings auch hier nur wenige allgemeine Informationen über Computer-Netze an sich.
Fazit
Dieser preiswerte Router nach 802.11g bringt gute Performance sowie für Kleinunternehmen gut geeignete Firewall- und Administrationsoptionen. Anwender, die einen Router für ein Heimnetzwerk suchen, sollten sich jedoch besser nach einem anderen Produkt umschauen.
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Das System basiert auf Hardware von HPE-Cray und Nvidia. Die Inbetriebnahme erfolgt 2027.