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Sitecom WL-105b Wireless Network Access Point 54M

Der Sitecom WL-105b Wireless Network Access Point 54M arbeitet nach dem neuen IEEE802.11g-Standard mit einer theoretischen Übertragungsleistung von 54 MBit/s. Im Inneren bildet ein Mini-PCI-Modul der Firma Broadcom, den drahtlosen Sende- und Empfangsteil. Derartige Module wurden ursprünglich für Notebooks entwickelt, werden aber immer häufiger auch in Access Points eingesetzt.

Das Modul ist allerdings nicht ohne weiteres wechselbar wie es der Mini-PCI-Standard vorsieht. Auf beiden Seiten der Mini-PCI-Halterung ist es verlötet. Das ist enttäuschend, da dadurch dem Anwender die Möglichkeit für ein späteres Upgrade auf einen neueren Standard erschwert wird.

Schwachstelle Antennen

Äußerlich macht das Gerät zunächst einen sehr guten Eindruck. Positiv fällt die stabile Grundplatte aus Metall auf, die dem Gerät einen professionellen Touch gibt. Der erste positive Eindruck hält indes nicht lange vor. Der größte Schwachpunkt des Gerätes ist die Konstruktion der beiden externen Antennen. Sie sind fest montiert und lassen sich daher nicht bei Bedarf gegen stärkere Varianten tauschen. Für ein echtes Profi-Gerät ist das jedoch ein Muss. Darüber hinaus lassen sich die Antennen nur um knapp 180 Grad verdrehen. Dies ist vermutlich als Schutzmaßnahme vorgesehen, damit die mit der Antenne fest verbundenen Drähte bei einer 360 Grad Drehung nicht abgedreht werden.

Trotzdem können die dünnen Antennendrähte durch die Konstruktion beim Verstellen der Antennen eingeklemmt werden. Beim Testgerät, das nagelneu in einer eingeschweißten Verpackung im Labor eintraf, führt das schon nach kurzer Einsatzzeit zur Beschädigung der Isolation. Bei einem weiteren Testgerät trat dieses Problem nicht auf, so dass es sich möglicherweise um einen Einzelfall handelt. Die potentielle Gefahr bleibt allerdings bestehen.


Eingeklemmter Antennendraht: Schon nach einem nur wenige Stunden dauernden Einsatz im ZDNet-Labor ist die Isolierung durch das Verstellen der Antennen beschädigt.


Die Mini-PCI-Karte ist an beiden Seiten verlötet, was Upgrades erschwert und den Sinn einer solchen Steckkarte negiert.

Datendurchsatz überzeugt – Sicherheitsauffassung nicht

Abgesehen von diesem rein mechanischen Problem überzeugt der Access Point mit einer guten Übertragungsleistung von 16,25 MBit/s. Das Ergebnis der Reichweitenmessung liegt mit 19 Metern jedoch nur im befriedigenden Bereich. Wenig überzeugend ist die Empfehlung im Handbuch, den „Authentication Type – Open System“ zu verwenden. Damit ein Maximum an Sicherheit gewährleistet ist sollte immer die Authentifizierung über „Shared Keys“ erfolgen. Die Open-System-Authentifizierung lässt prinzipiell alle Clients zu. Einzige Ausnahme: Es liegen bestimmte Ausschluss-Kriterien wie eine falsche MAC-Adresse vor. Diese muss allerdings vorher in einer Filterliste definiert werden. Die Open-System-Authentifizierung bietet daher keine ausreichende Zugangsbeschränkung gegen unbefugte Eindringlinge.

Bei der Shared-Key-Authentifizierung wird hingegen die Authentifizierungs-Anfrage des Clients mit einem 128 Byte langen Zufallstext vom Access Point beantwortet. Der Client verschlüsselt diesen Zufallstext anhand des beiden Systemen bekannten Schlüssels und sendet das Ergebnis als Antwort an den Access Point zurück. Erst wenn der Access Point diese Antwort über den eingestellten Schlüssel wieder rekonstruieren kann, erhält der Client Zugriff auf das Netz. Dieses Verfahren kostet natürlich Performance, ist aber wesentlich sicherer.


Die Antenne des Sitecom-Geräts kann nicht gewechselt werden, sondern wurde fest angebracht. Daneben erkennt man die einizigen vorhandenen Anschlüsse für Strom und LAN.

Einrichtung problemlos

Ist der Access Point erst einmal mit dem drahtgebundenen Netzwerk verbunden, lässt er sich mit einem Tool von der mitgelieferten CD lokalisieren. Sehr praktisch: Das Tool kann direkt von der CD gestartet werden, ohne dass der Anwender vorher einen aufwändigen Setup-Prozess durchlaufen muss. Mit der vom Tool ausgelesenen IP-Adresse kann die eigentliche Konfiguration über das Web-Interface erfolgen.

Das gesamte Menü besteht aus lediglich drei HTML-Seiten, die sich auf die Punkte „Setup“, „Wireless“ und „Firmware“ beschränken. Auf diesen Seiten können nur die bei Access Points üblichen Standardwerte wie IP-Adresse, Gerätename, DHCP, Passwort und WEP eingestellt werden. Interessant ist die Einstellung „Syslog IP Address“. Damit kann der Datenverkehr des Access Points überwacht werden. An die dort eingetragene IP-Adresse werden ständig Protokolldaten übertragen. Um die Protokolle anzuzeigen ist jedoch eine Logviewer-Software nötig, die der Anwender gratis unter http://www.kiwisyslog.com herunterladen kann.

Zum Lieferumfang des mit rund 175 Euro preiswerten Access Points gehören außerdem ein Netzteil, ein gekreuztes Netzwerkkabel, ein deutschsprachiges Handbuch sowie eine CD mit dem Access-Point-Tool.

ZDNet.de Redaktion

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