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ColdFusion Server 5.0 Pro

ColdFusion 5.0 bringt mehr neue Features und Verbesserungen gegenüber der Version 4.5 mit, als die Erhöhung der Versionsnummer um 0.5 erwarten lässt. Die Leute von Macromedia (die Anfang diesen Jahres Allaire übernommen haben) haben sich die solide Basis von 4.5, vorgenommen und viele neue Features eingebunden, die von den Entwicklern gewünscht wurden, und dann auch noch den Server schneller gemacht. Es gibt einiges an Neuigkeiten, die ColdFusion 5.0 zu einem lohnenswerten Update machen.

Erweiterungen im Überfluss

Der Schlüssel zur einfachen Benutzbarkeit von ColdFusions ist CFML (ColdFusion Markup Language). CFML ist eine Tag-basierte Sprache, die HTML ähnelt, aber eine wesentlich höhere Funktionalität bietet. ColdFusion 5.0 beinhaltet mehrere wichtige Erweiterungen von CFML und der verwandten CF-Skriptsprache.

Cfflush ist ein neues Tag, mit dem ColdFusion 5.0 Teile von Seiten an den Benutzer senden kann. Bisher musste erst die gesamte Seite bearbeitet werden, bevor sie an den Browser zurückgeschickt werden konnte. Mit Cfflush ist es möglich, Teile von Seiten zu senden wie zum Beispiel die Nachrichten „Bitte Warten“ oder „Seite wird geladen“, während der Server eine lange Datenbankabfrage beendet oder mit einem externen System interagiert.

Query Of Queries ermöglicht den Entwicklern, aus einer Datenbank-Abfrage Datensätze zu erhalten und dann auf ebendiese weitere SQL-Befehle anzuwenden. So kann man zum Beispiel eine Liste von Angestellten anlegen und dann über diese Datensätze einen bestimmten Angestellten abfragen. Auf diese Weise greift ColdFusion nur einmal auf die Datenbank zu und verbessert damit die Performance. Es ermöglicht auch, die Ergebnisse von Abfragen aus verschiedenen Datenquellen zu einer einzigen Virtuellen Datenquelle zu verbinden. Das Problem hierbei ist, dass es nur Verbindungen vom Typ inner zu unterstützen scheint. Wir konnten keine anderen Verbindungstypen wie left outer nutzen.

User Defined Functions (UDF) sind wohl das wichtigste neue Feature. Die Entwickler können jetzt Bibliotheken aus eigenen Funktionen erstellen, die innerhalb der gesamten Anwendung verwendet werden können. Frustriert, weil CFML keine ListMax()-Funktion hat? Jetzt kann man seine eigenen schreiben. UDFs eröffnen eine ganze Reihe von neuen Möglichkeit zur Wiederverwendung von Code und zur Leistungssteigerung, denn sie werden schneller als CFML-Benutzer-Tags ausgeführt werden.

Leistungssteigerungen

Apropos Leistungsfähigkeit: Macromedia erklärt, dass die Performance-Steigerung von ColdFusion 5.0 auf Windows-2000-Systemen bis zu 400 % beträgt. Linux-Benutzern verspricht die Firma sogar noch größere Leistungssteigerungen. Unsere informellen Tests bestätigen diese Behauptungen. Das heißt, viele Benutzer von ColdFusion 4.5 können die Leistung ihrer Anwendungen durch das Update erheblich steigern. Die Leistungssteigerungen beruhen hauptsächlich auf Verbesserungen bei der Speicherverwaltung von ColdFusions und der Verwendung des Merant-Wire-Protokoll in den ODBC-Treibern.

Mit ColdFusion 5.0 wird die Fähigkeit eingeführt, eine vollständige Anwendung inklusive Dateien, Servereinstellungen, Informationen über Datenquellen und mehr zu archivieren und zu installieren. Dies vereinfacht die Implementierung einer Anwendung auf mehreren Servern beträchtlich. Mit der neuen Version können Server-Administratoren auch Stichproben durchführen und so die Funktion der Programme überwachen, indem sie HTTP-Anfragen senden und die jeweiligen Ergebnisse auswerten. Das System kann automatisch warnen, falls in einem Teil der Anwendung Probleme auftreten. Die Einbeziehung von Netzwerkverwaltungssystemen über SNMP und die verbesserte Integration von Hardware-Lastverteilern, wie der 11000er Serie von Cisco, runden die Servererweiterungen ab.

Macromedia hat den neuen Suchmaschinenserver Verity K2 hinzugefügt, der wesentlich schneller als die alte Version ist und Hunderttausende von Dokumenten indizieren kann. Ein Nachteil ist, dass die Einrichtung des K2-Servers kompliziert und nicht besonders gut dokumentiert ist. Um genau zu sein, die Online-Dokumentation ist ausgezeichnet, in der gedruckten Dokumentation fehlen jedoch wichtige Informationen. Die Handbücher beschreiben Installation und Administration, aber das CFML-Referenzmaterial ist auf ein 60 x 90 cm großes Poster beschränkt.

Zwar eingeheizt, aber trotzdem kalt

Mit ColdFusion 5.0 hat dieser beliebte Anwendungsserver einen guten Schritt nach vorne getan. Obwohl es kein revolutionäres Update ist (dafür wird man auf ColdFusion 6.0 und seine Java-basierte Engine warten müssen), bietet es genug Erweiterungen um die Nutzer zum Aktualisieren zu bewegen, und viel Power um auch auf neuen Einsatzfeldern bestehen zu können. Es scheint, dass Macromedia für die überwiegende Mehrheit der Entwickler von Web-Anwendungen mitten ins Schwarze getroffen hat.

ZDNet.de Redaktion

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