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Macromedia Dreamweaver MX

Schlechte Nachricht für Amateure: Macromedia Dreamweaver MX richtet sich nun spezifisch an professionelle Web-Designer und -Entwickler. Das ist prima, wenn man weiß, was man tut. Durch die neue Integration von Dreamweaver mit UltraDev kann man dynamische, datenbankgestützte Web-Anwendungen erstellen. Darüber hinaus hat Dreamweaver durch seine ausgiebige Unterstützung von ColdFusion, ASP und JSP gegenüber dem früheren Favoriten Adobe GoLive leicht die Nase vorn. Dreamweaver ist für die Erstellung einer stark beanspruchten kommerziellen Website zu empfehlen, Gelegenheits-Web-Entwickler sollten statt dessen lieber Microsoft FrontPage ausprobieren.

Die vielen Gesichter von MX

Beim ersten Öffnen von Dreamweaver MX muss man eine von drei Oberflächen auswählen: Designer, HomeSite/Coder oder Version 4.0. Designer ist die neue Oberfläche von Macromedia im MX-Standard (diese wird auch in Fireworks MX und Flash MX benutzt), in HomeSite/Coder sind die Werkzeugleisten auf die linke Seite des Bildschirms verschoben, und Version 4.0 sieht aus wie die frühere, aufgeräumtere Oberfläche von Dreamweaver, umfasst jedoch alle neuen Features von MX. Wer sich dafür entscheidet, in Version 4.0 zu arbeiten, sollte sich trotzdem auch mit Designer vertraut machen, damit er sich problemlos zwischen den anderen MX-Anwendungen von Macromedia bewegen kann.

Jede Arbeitsfläche enthält die gleiche Fülle an Optionen und Werkzeugen. Für Anfänger: Nachdem man die Oberfläche gewählt hat, entscheidet man sich zwischen drei Arbeitsmodi: die Code-Ansicht, die Design-Ansicht (wobei es sich um WYSIWYG handelt) und die geteilte Fensteransicht (in der beide Ansichten gleichzeitig zu sehen sind). In jedem Modus enthält der obere Bereich des Bildschirms die Einfüge-Werkzeugleiste mit allerlei Registerkarten wie etwa für Layout, Text, Tabellen und Frames sowie die Schaltflächen-Werkzeugleiste. Im unteren Bereich kann man mit dem Eigenschaften-Inspektor die Eigenschaften wie etwa Größe, Farbe und Schriftart jedes markierten Elements (Bilder, Text oder Tabellen) bearbeiten. Und im rechten Rahmen kann man mithilfe einiger lange überfälliger Power-Werkzeuge in den Fenstern Design, Code, Anwendung, Dateien und Antworten beispielsweise Cascading Style Sheets anwenden und bearbeiten oder jederzeit auf Online-Support-Ressourcen zugreifen. Man kann die Registerkarten innerhalb dieser Fenster nicht per Drag & Drop verschieben, aber durch einen Klick mit der rechten Maustaste und Auswahl einer Option im Kontextmenü neu gruppieren. Solche mächtigen Werkzeuge sind zwar zu begrüßen, doch Neulinge seien gewarnt: Die überladene Oberfläche von Dreamweaver kann leicht entmutigen. Darüber hinaus konnten die Registerkarten in der Beta-Version noch per Drag & Drop verschoben werden, um die Fenster eigenen Wünschen entsprechend anzupassen, in der endgültigen Version jedoch nicht. Diese Änderung ist recht enttäuschend.

Kleine Helfer für den Programmierer

Die unglaubliche Schlagkraft von Dreamweaver mag als Ausgleich für seine Oberfläche dienen. In der Version MX ist nun die Funktionalität von drei leistungsfähigen Macromedia-Paketen vereint: Man bekommt die beliebtesten Stücke vom HomeSite-HTML-Editor und von ColdFusion Studio 5 sowie zusätzlich die gesamte Funktionalität der UltraDev-Anwendungsentwicklung. Von HomeSite entlehnt Dreamweaver solche Mühe abnehmenden Werkzeuge wie Code-Tipps, die Liste der Codefragmente sowie die Tag-Auswahlhilfen, die alle den Programmiervorgang beschleunigen. Wenn man Code eingibt, schlagen die eingeblendeten Code-Tipps verschiedene Tags oder Attribute vor. In der Liste der Codefragmente kann man häufig benutzte Code-Bruchstücke speichern, so dass man diese nicht immer wieder neu eintippen muss. Mit den Tag-Auswahlhilfen (für HTML, CFML, ASP.net, JSP und andere Sprachen) ist es möglich, Tags nur mit ein paar Mausklicks in ein Dokument einzufügen. Und die ColdFusion-Integration von Dreamweaver ermöglicht, leistungsfähige Internet-Anwendungen zu erstellen, so dass eine Website Informationen mit einer serverseitigen Datenbank austauschen kann.

Von Web-Browsern bis zu Web-Servern

Dank der neuen UltraDev-Integration kann man mit Dreamweaver interaktive, datengestützte Web-Anwendungen in ASP, JSP und ColdFusion erstellen. Dies erweist sich als nützlich, wenn man beispielsweise einen Online-Shop betreiben und in diesem Zusammenhang Formulare verarbeiten oder Einkaufsaufträge entgegennehmen will. MX hilft auch, leistungsfähige interaktive Elemente wie etwa Datenbank-Abfragen und Ergebnisseiten zu erstellen, mit denen die Kunden nach bestimmten Produkten suchen können. GoLive bietet ähnliche Features, doch die nahtlose Datenbank-Integration von Dreamweaver sowie eine Kontexthilfe, in der beschrieben ist, wie CSS, HTML, JavaScript, ASP, JSP und ColdFusion richtig verwendet werden, stellt GoLive in den Schatten.

Wie Adobe bietet auch Macromedia gebührenfreie technischen Support nur für eine begrenzte Zeit an – in diesem Falle sind es 90 Tage nach dem ersten Anruf. Danach muss man seine Antworten entweder in den kostenlosen TechNotes des Online Support Center (Website), den Tutorials und Foren suchen oder für einen technischen Support-Plan mit Unterstützung per Telefon und E-Mail bezahlen (die Preise variieren).

Die Schwerpunktlegung von Dreamweaver auf serverseitige Datenbanken passt am besten zu versierten oder fortgeschrittenen Website-Entwicklern, die dynamische Web-Anwendungen erstellen wollen. Wer in diese Kategorie fällt, kann sich an Dreamweaver MX heranwagen. Amateure und Anfänger sollten jedoch bei FrontPage bleiben.

ZDNet.de Redaktion

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