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Fireworks 4

Anscheinend bietet heute jedes Grafikprogramm eine Art Web-Grafik-Support an, obwohl diese Funktionen so aussehen, als ob sie hinzugefügt worden wären, und sich auf die Erstellung einfacher Rollovers und Schaltflächen beschränken. Fireworks von Macromedia wurde dagegen in erster Linie als Programm für Web-Grafiken entwickelt – die glatte Schnittstelle basiert größtenteils auf dem einfachen Drag-and-Drop-Prinzip, die Symbolleiste enthält Tools, die einen problemlosen Zugriff auf wichtige Web-Grafik-Funktionen ermöglichen, und die Ausgabe-Optionen bieten eine Vielzahl an Einstellungen zur Optimierung von Bildmaterial , die über das, was Adobe mit Photoshop und Image Ready combo bietet, hinausgehen. Dank einer Reihe interaktiver Lernprogramme sollte die Einarbeitung in Fireworks nicht schwierig sein.

Benutzer, die mit anderen Macromedia-Produkten vertraut sind, werden angenehm überrascht sein, wenn sie sehen, dass die Oberfläche in Version 4 jetzt fast genau so aufgebaut ist wie die Oberfläche von Dreamweaver und FreeHand. Spezifizierungen und Einstellungen für das Dokument, Tools und Objekte werden mithilfe einer Reihe positionierbarer und feststellbarer Funktionsleisten wie beispielsweise Schichten, Frames, Farbe und Verhalten eingestellt. Mithilfe der praktischen Funktionsleiste „Bibliothek“ können ferner wiederverwendbare Objekte gespeichert werden. Die Funktionsleisten sind über die Symbolleiste „Mini-Launcher“ zugänglich, die sich im unteren Bereich des aktuellen Fensters befindet, das ebenfalls Registerkarten zur Ansicht von Original und Vorschau entweder im 2-up- oder 4-up-Modus anzeigt.

Im Gegensatz zu Photoshop, das starr bitmap-orientiert ist, integriert Fireworks nahtlos Vektor- und Rastergrafiken. Das Programm wird standardmäßig im Vektor-Modus geöffnet und die Auswahl bestimmter Tools führt Sie automatisch in den Bitmap-Modus (Sie können aber auch explizit umschalten, wenn Sie die eigentliche Bitmap wählen). Grundsätzlich werden Objekte unter Verwendung geometrischer Formen, Text oder Pfad-Tools unter Anwendung von Effekten wie Bevels (Umwandlung von Schaltflächen) oder Glows (Aufleuchten von Schaltflächen) erstellt, Objekte über die Funktionsleiste „Schichten“ aufgegliedert und Rollovers, Animationen und Hotspots hinzugefügt, die das Ganze attraktiv erscheinen lassen. Anschließend werden die Objekte zwecks
Verwendung in ein Programm zur Erstellung von Webseiten wie Dreamweaver exportiert.

Die Effekte in Fireworks sind live, das heißt, man kann zwischen ihnen hin- und herschalten, sie neu anordnen und nebenbei über die Funktionsleiste „Effekte“ bearbeiten. Diese Effekte reichen von der Anpassung der Grundfarbe (Helligkeit, Kontrast, Grad, Farbton, Sättigung) bis hin zu ausgefallenen Bevels, Prägungen, Glows und beweglichen Pfaden. Fireworks kann ebenfalls die Plug-ins von Photoshop einsetzen und Effekte als Stile speichern. Letzteres ist eine schöne Sache – nur schade, dass die Bearbeitung gespeicherter Stile so schwer ist.

Fireworks 4 erstellt Rollovers über die Drag-and-Drop-Funktion, was wir jedoch offen gestanden etwas sonderbar fanden. Diejenigen, die sich mit Segmenten nicht auskennen, werden leider feststellen, dass Fireworks bei vielen Tätigkeiten, wie bei Rollover und der Erstellung von Popup-Menüs, Segmente bevorzugen. In Fireworks wird eher Segmenten als Objekten Interaktivität zugewiesen. Um beispielsweise ein Rollover über die Drag-and-Drop-Funktion zu erstellen, muss das Verhaltensmerkmal auf ein anderes Bild in einem anderen Rahmen gezogen werden. Unserer Ansicht nach ist es einfacher, die Funktionsleiste „Verhalten“ zur Erstellung von Rollovers zu verwenden, aber das muss jeder für sich entscheiden.

Die raffiniert ausgeklügelte Funktion für das Popup-Menü zur schnellen Erstellung von Linklisten, die dann erscheint, wenn Sie mit der Maus über den Bereich fahren, hat uns sehr beeindruckt. Fast wie bei einem Assistenten kann man mithilfe der beiden Dialogfelder Text und URLs eingeben und dann die Farbe für Text und Hintergrundzellen einstellen. Nach Durchführung dieser Aktion können die Zellen neu positioniert werden, indem sie durch Ziehen am zentralen Punkt des Segments neu justiert werden. Wie bei den Rollovers muss ein Segment eingefügt werden, bevor das Menüobjekt erstellt werden kann.

Ferner gefiel uns die Funktion „Live-Animation“, mit der man problemlos „tanzende“ Logos und „hüpfende“ Schaltfläche über einen einzigen Menübefehl erzeugen kann. Fireworks erstellt automatisch die Anzahl der erforderlichen Animations-Frames und justiert Bewegung, Rotation, Richtung, Opazität und Skalierung, wie im Dialogfeld „Animieren“ angegeben ist. Jeder Rahmen enthält einen „Schnappschuss“ des Objekts an einem bestimmten Punkt des Animationspfades. Sie können jedes Attribut des Objekts ändern, indem Sie den entsprechenden Rahmen auswählen und Anpassungen vornehmen. Die Richtung des eigentlichen Pfades kann ebenfalls abgeändert werden – nichtlineare Bewegungen oder andere komplexe Animations-Sequenzen werden jedoch nicht unterstützt.

Die globalen Funktionen zum Suchen und Ersetzen stellen einen weiteren Bereich dar, in dem Fireworks herausragt. Mit dieser Funktionsleiste können Farben (einschließlich 216 nicht im Internet darstellbarer Farben), Text und URLs überall im Dokument ausfindig gemacht und geändert werden. Dies ist nicht die einzige praktische Funktion dieser Version, mit der man sich Arbeit ersparen kann – Macromedia bietet neuerdings auch eine leistungsfähige Batch-Verarbeitung an. Mit dieser Funktion können Dateien mit unterschiedlichen Optimierungseinstellungen in ein anderes Format konvertiert werden: sie können skaliert, umbenannt und sogar global durchsucht werden, um Schriften, Farben und URLs zu ersetzen. Uns gefiel besonders, dass Dateien aus verschiedenen Ordnern gestapelt werden können, eine Funktion, die Photoshop nicht bietet. Wie Photoshop enthält Fireworks die Funktionsleiste „Verlauf“, die alle Schritte festhält, die während einer Sitzung durchgeführt wurden, und stellt die Ressourcen zum Speichern einer Liste für eine Datei zur Verfügung, die später verwendet werden soll.

Die Ausgabe-Optionen bei Fireworks sind nichts für Zaghafte. Man kann jedes denkbare Parameter spezifizieren: Erweiterungen, HTML und Spacer-Stil, leere Zellfarbe und Inhalte, Namensgebung für Segmente und, nicht zu vergessen, die verschiedenen Optimierungseinstellungen für GIF-, PNG- und JPEG-Dateiformate. Wie Photoshop bietet das Programm eine selektive JPEG-Komprimierung, die nur ausgewählte Teile des Bildes komprimiert und so einen schönen Kompromiss zwischen Bildqualität und Dateigröße bietet. Darüber hinaus können Dateien in einer Vielzahl anderer Formate gespeichert werden – Macromedia Director, Photoshop, Lotus Domino Designer, Wireless Bitmap und CSS (cascading style sheets). Glücklicherweise verfügt Fireworks über einen Export-Assistenten, der automatisch das für die Endbenutzung (Internet, Druck, etc.) optimale Format auswählt und mit dem Sie sich die Ergebnisse im Voraus ansehen und bearbeiten können.

Version 4 ist unbestritten eine elegante Version, aber – was uns noch wichtiger erscheint -, sie ist das leistungsfähigste Programm zur Erstellung von Webgrafiken, das wir je benutzt haben. Professionelle Web-Entwickler sollten Fireworks auf jeden Fall als erste Wahl in Betracht ziehen. Aber selbst gelegentliche Benutzer werden feststellen, dass mithilfe dieses Programm auf einfache Weise Internet-Bildmaterial in Top-Qualität erstellt werden kann.

Systemvoraussetzungen
Windows: Pentium Prozessor; Windows 9x, ME, NT4 mit Service-Paket 5; 64MB RAM; 80MB Platz auf der Festplatte; 800×600 256-Farbanzeige; CD-ROM Laufwerk.
MAC: Power Mac-Prozessor; Mac OS 8.6 oder 9.x; 64MB RAM; 80MB Platz auf der Festplatte; 800×600 256-Farbanzeige
ZDNet.de Redaktion

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