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Microsoft FrontPage 2002

Mit den neuen Webkomponenten, der verbesserten Oberfläche und den erweiterten Assistenten bietet FrontPage 2002 den schnellsten Weg zu einer professionellen Website für Otto Normalverbraucher. Obwohl die neue Version den HTML-Code erhält, werden Programmierer nach wie vor die Hände von ihr lassen.

FrontPage: entweder liebt man es oder man hasst es. Wie der Rest von Office XP ist die neuste Version von Microsofts WYSIWYG-Weberstellungstool, FrontPage 2002, stärker in punkto Webdienste integriert, besonders für „SharePoint-Teamsites“, und bietet nun neue Webkomponenten.

Außerdem gibt es weitere bemerkenswerte neue Funktionen, unter anderem an PowerPoint angelehnte Zeichenwerkzeuge, einen Dialog für das Bearbeiten mehrerer Seiten, neue Berichtswerkzeuge, einen Publishing-Assistenten, mit dem Sie Daten per Drag-and-drop in Kombinationen mit FTP-Clients wie WSFTP oder CuteFTP übertragen können und einen Datenbankassistenten.

FrontPage ist noch immer nicht die richtige Wahl für das Bearbeiten von Code, aber zumindest lässt es nun bestehenden HTML- und ASP-Code unangetastet.

Durch die Hinzufügung von „SharePoint-Server“ in die Office XP-Familie ist FrontPage das bevorzugte Werkzeug für interne Webmaster, die damit „SharePoint-Teamsites“ anpassen und kennzeichnen können.

Der Zusammenschluss von SharePoint mit FrontPage 2002 macht die Erstellung von Foren, Online-Umfragen und im Browser bearbeitbaren Listen für Internet- und Intranet einfach. Mit FrontPage 2002 können Webdesigner ein SharePoint-Web öffnen (mit den entsprechenden Rechten) und Seitenschablonen einfach bearbeiten. (Dies war auch in FrontPage 2000 möglich.)

FrontPage hat schon immer dann am besten funktioniert, wenn Sie sich ganz auf Microsoft verlassen haben. Daher sollte Ihr Webhoster die neuen SharePoint-Erweiterungen installieren.

Zu den neuen Webkomponenten (Bots) gehören angepasste Linkleisten, eine Sofort-Photogalerie und automatische Inhalte aus MSN, MSNBC, Expedia und Microsoft bCentral.

Damit können Sie Nachrichten, Karten oder Börsenkurse zu Ihrer Seite hinzufügen. Die Nachrichten und Karten haben uns gefallen, aber die Implementierung von MSN und MSNBC Webkomponenten könnte Besucher zu sehr dazu verleiten, dorthin weiterzuklicken, anstatt unsere Seiten zu betrachten. Wir konnten die neue Funktion für „Inline-Frames“ verwenden, um Besucher auf unserer Site zu halten.

Photogalerie und e-Commerce

Wenn Sie eine Anzahl von Bildern veröffentlichen möchten, hilft der Photogalerie-Assistent bei der Erstellung einer Seite mit Vorschaubildern, auf die Ihre Besucher zur Anzeige der Vollbilder klicken können. FrontPage erstellt automatisch die Vorschaubilder und Sie können zwischen vier Layouts wählen.

Da der Assistent nur eine Seite erstellt, ist die Photogalerie auf geringe Bilderzahlen begrenzt – ansonsten leidet die Geschwindigkeit. Für größere Mengen von Bildern wäre die Möglichkeit, mehrere Seiten zu erstellen, wünschenswert.

Wenn Sie die nächste Killer-e-Commerce-Site aufbauen möchten, können Sie Produktkataloge, einen Warenkorb und Kreditkartenfunktionen für $24,95 pro Monat mit einem Abonnement von Microsoft bCentral hinzufügen. Auch wenn Sie Ihre Seiten bei einem ISP hosten, können Sie bCentral verwenden.

Wir konnten den e-Commerce-Assistenten nicht testen, da die Site während des Tests noch nicht online war. Wenn Microsoft seine Versprechungen halt, wird damit die Erstellung von Online-Stores aber wirklich einfach.

FrontPage-Editor und Zeichenwerkzeuge

Der FrontPage-Editor wurde überarbeitet und bietet nun einen Dialog, mit dem sich mehrere Seiten gleichzeitig bearbeiten lassen. Andere Editoren, wie Allaire HomeSite und Namo WebEditor, bieten diese Funktion seit Jahren, Zeit also, dass FrontPage aufholt.

FrontPage unterstützt Office XPs „Smart Tags“, aber die einzige Verwendung ist die Anfrage, ob die Formatierung beim Einfügen von Dokumenten oder Texten beibehalten oder entfernt werden soll.

Die neuen, an PowerPoint angelehnten, Zeichenwerkzeuge helfen bei der Erstellung von Schlagschatten, Pfeilen oder Sprechblasen und WordArt, ohne FrontPage verlassen zu müssen.

Das Programm konvertiert Graphiken in eine Kombination aus VML, XML und Bildern. Das sieht zwar toll aus, aber die Anwender müssen mindestens einen Browser der Version 5 verwenden, um sie betrachten zu können.

Website-Verwaltung, Publishing-Assistenten und datenbasierte Websites

Webautoren können die verbesserte Website-Verwaltung mit dem integrierten Zugriffsbericht nutzen. Sie können den Traffic auf Ihrer Site mit FrontPage-Berichten für Tage, Wochen und Monate beobachten, einschließlich Besuchsverlauf, Referer-Domains und URLs sowie Suchanfragen.

Die Berichte können direkt in FrontPage angezeigt werden. Die FrontPage Monitorfunktionen können auch Webinhalte anhand von sieben Top 10-Listen bieten, die auf den Seiten eingefügt werden können.

Verbesserungen am Publishing-Assistenten zeigen Quell- und Zielverzeichnisse der Site an. Gefallen hat uns die neue Oberfläche, mit der wir alle Dateien oder nur einige per Drag-and-drop veröffentlichen können. Falls Ihr Hoster die FrontPage Servererweiterungen oder SharePoint nicht installiert hat, können Sie in FrontPage 2002 das FTP-Protokoll zum Übertragen verwenden.

Die manuelle Entwicklung datenbasierter Websites ist mühsam und speziell für Anfänger kompliziert. Der neue Datenbankinterface-Assistent macht das Erstellen einer neuen Datenbank und der zugehörigen Site einfacher.

Gut gefallen hat uns die Möglichkeit, einen Datenbankeditor in die Site zu integrieren, um die Wartung zu vereinfachen. Leider ist die Verwendung der Daten nicht sehr flexibel, da sie in Form eines nicht bearbeitbaren Bots vorliegen.

WYSIWYG und HTML-Code

FrontPage war schon immer WYSIWYG, und auch diese Version macht da keinen Unterschied. Sie können den HTML-Code zwar bearbeiten, aber für das manuelle Schreiben von Code gibt es kaum Hilfen.

FrontPage färbt die Tags zwar ein, aber es gibt keine IntelliSense-Hilfe oder automatische Tags. Ernsthafte Codeschreiber sollten sich Microsoft Visual Interdev oder Allaire HomeSite ansehen.

Auf der Habenseite ist zu verbuchen, das FrontPage HTML- und ASP-Code jetzt ohne Neuformatierung anzeigt. FrontPage 2002 ermöglicht die strikte Anwendung von XML-Formatregeln, so dass Tags stets geschlossen sind. Allerdings hat uns die Art der Implementierung doch verwundert.

Anders als HomeSite 4.5, bei dem das entsprechende Schlusstag automatisch bei Eingabe des ersten eingefügt wird, arbeitet die XML-Formatoption in FrontPage nur mit bestehendem Code und nicht beim Schreiben neuer Zeilen. Zum Überarbeiten ein tolles Werkzeug, aber leider nicht vollständig umgesetzt.

Fazit

FrontPage war schon immer bemüht, viele Funktionen in einfacher Form darzubieten. Wenn Sie nach einem codelastigen Webeditor suchen, suchen Sie besser weiter. Wenn Sie allerdings ein einfaches Werkzeug mit vielen integrierten Komponenten zur schnellen Erstellung von Inhalten suchen, ist FrontPage 2002 eine gute Wahl.

ZDNet.de Redaktion

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