Hewlett-Packard (HP, Börsenkürzel HWP) und seine Partner schreiten bei den Vorbereitungen eines eigenen Java-Dialektes für den Embedded-Einsatz weiter voran. In der kommenden Woche will sich die Real-Time Java Working Group in San Diego treffen, um die erforderlichen Spezifikationen für Real-Time Java für den Einsatz in Embedded-Produkten festzulegen.
Die Koalition unter Führung von HP wird außerdem auf der Sitzung darüber entscheiden, den Standardisierungsprozeß in die Hände des National Committee for Information Technology Standardization (NCITS) zu geben. NCITS, ehemals unter dem Namen X3 bekannt, hat bereits die Spezifikationen für die Programmiersprachen C, C++ und Fortran überwacht.
Sun steht bei dieser Entwicklung weiter abseits und nimmt – wie auch IBM – nur als Beobachter an den Sitzungen teil. Das Unternehmen hat im November mit Embedded Java seine eigene Version herausgebracht. Sollten sich die beiden Parteien nicht noch annähern, könnte dies die weitere Java-Entwicklung für Embedded Produkte behindern.
Zur Vorgeschichte: Auf der Embedded Systems Conference in San Jose, Kalifornien, im November 1998 hatten HP und 25 andere Hersteller die Real-Time Java Working Group ins Leben gerufen. Sie wird von Sun als „Splittergruppe“ bezeichnet. Beide Unternehmen streiten seitdem verbissen über die Spezifikationen zum Real-Time Java für Embedded-Produkte.
HP wirft Sun vor, zuviel Kontrolle über die Programmiersprache auszuüben. Daher hatte HP im Frühjahr 1998 eine eigene Embedded-Java-Virtual-Machine auf den Markt gebracht, die umgehend von Microsoft, Integrated Systems, Lynx Real-Time Systems, Microware and QNX in Lizenz genommen wurde.
Suns Version wird von Acorn, Chorus, Geoworks, Lucent, Mentor Graphic’s Microtec Division, Microware Systems, Motorola, QNX Software Systems, US Software und Wind River Systems eingesetzt.
Kontakt: Hewlett-Packard, Tel.: 07031/140; Sun Microsystems, Tel.: 089/460080
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