Der britische Mobilfunkanbieter Vodafone will das US-Mobilfunkunternehmen Airtouch übernehmen. Kaufpreis: 61 Milliarden Dollar. Das Management der US-Gesellschaft hat das Angebot bereits akzeptiert. Die Zustimmung durch Aktionäre und Kartellbehörden vorausgesetzt, entsteht damit die größte global agierende Mobiltelefongesellschaft der Welt.
Vodafone bietet 97 Dollar pro Airtouch-Aktie, das sind 16 Prozent mehr als der derzeitige Aktienkurs. Davon sollen neun Dollar in bar, der Rest in Aktien bezahlt werden. „Dieser Zusammenschluß ist ein herausragendes Bündnis der beiden führenden globalen Mobiltelefon-Unternehmen“, kommentierte Vodafone-Chef Chris Gent den Deal. Er soll auch nach der Fusion den Job als Chief Executive Officer (CEO) behalten. Der bisherige Chef von Airtouch, Sam Ginn, wird Vorsitzender (Chairman) des neuen Unternehmens, das den Namen Vodafone Airtouch plc bekommen soll. Hauptsitz wird Newbury in der britischen Grafschaft Berkshire sein.
Damit hat Vodafone überraschend die größte regionale US-Telefonfirma, Bell Atlantic, ausgestochen. Der amerikanische Telefonriese hatte zunächst rund 45 Milliarden Dollar in Aktien geboten, Vodafone war ebenfalls mit einer Offerte über 45 Milliarden Dollar nachgezogen. Unbestätigten Gerüchten zufolge hatten sich die beiden Telcos anschließend gegenseitig mit ihren Geboten hochgeschaukelt.
Ebenfalls mitgeboten hatte kurzzeitig MCI Worldcom. Der Konzern hatte dann aber auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, daß er zwar die Möglichkeit einer Übernahme untersucht habe, sich dann aber dagegen entschieden hätte.
Vodafone betreibt ein Mobilfunknetz in Großbritannien. Kooperationen bestehen in Frankreich, Schweden, den Niederlanden und Griechenland. Airtouch hat Geschäftsverbindungen in den Märkten Japan, Süd-Korea und Indien.
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