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MS-Prozeß: US-Regierung will Entscheidung

Das US-Justizministerium hat im Kartellrechtsprozeß gegen Microsoft von Richter Thomas Jackson eine Grundsatzentscheidung verlangt. Der Richter soll ein für allemal klären, ob das Bundle aus dem Betriebssystem Windows und dem Browser Internet Explorer unzertrennlich ist. Das behauptet Microsoft, während die Regierung von einer mutwilligen Verbindung zweier unabhängiger Komponenten ausgeht.Im Prozeßverlauf hatte sich immer mehr die Frage gestellt, ob eine Kopplung von Browser und Betriebssystem überhaupt notwendig und ob dies rein rechtlich überhaupt zulässig sei. Microsoft dagegen erklärt schon die Fragestellung für absurd, weil beide Programme eine Einheit bilden würden, der Explorer also integraler Bestandteil von Windows sei.Bereits Mitte Dezember vergangenen Jahres hatte Professor Edward Felten, Computerwissenschaftler an der University Princeton, demonstriert, daß Microsoft ohne Probleme Windows auch ohne einen integrierten Browser hätte ausliefern können – wenn das Unternehmen dies gewollt hätte. „Sie können den Web-Browser nicht aus Windows 98 entfernen“, hatte dagegen Microsoft-Sprecher Mark Murray immer wieder erklärt.
Der Zeitpunkt für den Antrag auf eine Grundsatzentscheidung kommt nicht von ungefähr: Als nächster Entlastungszeuge wird der Microsoft-Topmanager James Allchin in den Ring klettern. In seiner unter www.microsoft.com/presspass/trial/mswitness/allchin/allchin.htm veröffentlichten Aussage aus dem Vorfeld der Verhandlung bezeichnet er den Explorer als zu Windows gehörig wie „die Hand zum menschlichen Körper“. Bei der Entfernung des Browsers würden eine ganze Reihe von Fehlfunktionen mit verschiedenen Programmen und Internet-Diensten auftreten.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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