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US-Abtreibungsgegner müssen für Internet-Pranger zahlen

Ein Bundesgericht in Oregon hat amerikanische Abtreibungsgegner zur Zahlung von 107 Millionen Dollar Entschädigung verurteilt. Die Aktivisten hatten im Internet regelrechte Steckbriefe von Ärzten veröffentlicht, die Abtreibungen vornehmen.
Ihre Web-Site hatten die militanten Abtreibungsgegner nach den Nürnberger Nazi-Prozessen „The Nuremberg Files“ benannt. Dort waren sowohl Namen und Anschriften als auch Fotos der Ärzte und sogar Autonummern veröffentlicht worden. Die Gynäkologen wurden mit Naziverbrechern verglichen und als „Baby-Schlächter“ bezeichnet.
Die Klage war 1995 von den Organisationen Planned Parenthood, dem Portland Feminist Womens´s Health Center und vier Ärzten eingereicht worden. Insgesamt sieben Mediziner waren in den vergangenen 20 Jahren bei Anschlägen ums Leben gekommen. Viele Abtreibungskliniken wurden beschossen oder angezündet.
Die Anwälte der Beklagten hatten sich auf ihr Recht auf freie Meinungsäußerung berufen, das in den USA traditionellerweise eine sehr hohe Bedeutung hat. Sie würden lediglich Informationen sammeln für den Tag, wenn Ärzte, die Abtreibungen vornehmen, als Mörder verurteilt werden könnten. Für Gewalttaten anderer könnten sie nicht verantwortlich gemacht werden, sagten sie zu ihrer Verteidigung.

ZDNet.de Redaktion

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