ICANN bastelt am eigenen Image

Die für die Vergabe von Domains zuständige Organisation Internet Corporation for Assigned Numbers and Names (ICANN) bastelt an ihrem Image und hat zu diesem Zweck eine der größten PR-Agenturen der Welt, die Alexander Ogilvy Public Relations Worldwide, angeheuert.
Damit will die Organisation, die erst Ende des Jahres an den Start gegangen war, der Kritik der Internet-Gemeinde an den Vergabemodi der Internet-Adressen entgegenwirken. Teilnehmer der ersten öffentlichen Sitzungen der ICANN hatten moniert, die Nominierung des Vorstandes sei „willkürlich“ erfolgt. Einar Stefferud, der sich in den USA einen Namen als Domain-Name-Aktivist gemacht hat, faßte die Befürchtungen der Internet-Gemeinde so zusammen: „Wir haben ein Vertrauensproblem.“
Entsprechend urteilt der Telekommunikations-Chef des in Brüssel ansässigen Internet-Service-Providers EuroISPA, Jim Dixon: „Das ist doch nur eine Geldverschwendung. Sie sollten all Ihre Sitzungen öffentlich machen, statt Kosmetik zu betreiben.“
Dabei bemüht sich die ICANN um eine Beteiligung der Öffentlichkeit an ihren Entscheidungen: Am Freitag, den 5. Februar 1999, war die Meldefrist für „unterstützenden Organisationen“ abgelaufen. Die gemeldeten Vereinigungen werden in einer öffentlichen ICANN-Sitzung am 3. März in Singapur in die Kategorien „Address Supporting Organization“, „Domain Name Supporting Organization“ und „Protocol Supporting Organization“ eingeteilt. Jede der drei Übergruppen hat das Recht, einen Vorstand der ICANN zu bestimmen.
Mitte Oktober hatte die US-Regierung die Übergabe der Domain-Namensvergabe an die nicht-kommerziell ausgerichtete ICANN angeordnet. Die US-Regierung folgte damit weitgehend den Vorschlägen des vor kurzem verstorbenen Internet-Pioniers Jon Postel. Unter Anleitung des Präsidentenberaters für Technik, Ira Magaziner, soll die Verwaltung des Domain Name Systems (DNS) von der Firma Network Solutions (NSI) und der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) innerhalb der nächsten zwei Jahre auf die neue Behörde übergehen.
In Deutschland ist die genossenschaftlich organisierte Domain Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft eG (DENIC, www.denic.de) in Frankfurt am Main für die Vergabe von „.de“-Domains zuständig.
Kontakt: DENIC, Tel.: 069/272350

ZDNet.de Redaktion

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