ICANN: DNS liberalisieren!

Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) will den freien Wettbewerb bei der Vergabe von Domain-Adressen einführen und hat dazu ein Thesenpapier (www.icann.org/draftguidelines.html) veröffentlicht. „Einer der Hauptgründe für die Gründung der ICANN war die Einführung marktwirtschaftlicher Grundregeln in das Domain Name System. Jetzt erreichen wir auf dem Weg zu diesem Ziel einen Meilenstein“, erläuterte die Interims-Vorstandsvorsitzende Esther Dyson.
In dem 30seitigen Papier werden technische und wirtschaftliche Mindestanforderungen für den Eintritt in den Registrier-Markt vorgeschlagen. Auch werden die Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit von verschiedenen Vergabe-Stellen erläutert und notwendige Schutzvorkehrungen gegen Betrug und Patentverletzungen angeführt. Außerdem wird eine Gebührenverordnung zur Diskussion gestellt. Das Papier soll am 3. März auf der nächsten öffentlichen Sitzung der ICANN in Singapur diskutiert werden.
Ende April werden dann voraussichtlich fünf Unternehmen benannt, die in Konkurrenz zu Network Solutions Inc. (NSI) die Domains vermarkten sollen. NSI hatte von 1993 bis vor wenigen Monaten das Monopol auf die Vergabe der Internet-Adressen.
Wettbewerb auf dem DNS-Markt scheint dringend geboten: Erst Mitte Januar hatte NSI mitgeteilt, mit der Vergabe nicht nachzukommen. NSI-Sprecher Chris Clough nannte als Grund für die Verzögerungen eine Rekordzahl an neu eingegangenen Registrierungswünschen. Im vergangenen Jahr seien 1,9 Millionen Anträge bei NSI eingegangen, das seien doppelt so viele wie noch 1997.
Für die „.de“-Endungen ist die genossenschaftlich organisierte Domain Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft eG (DENIC eG, www.denic.de) in Frankfurt am Main zuständig. Unter dem Dach von DENIC sind die wichtigsten deutschen Internet Service Provider (ISPs) versammelt.
Kontakt: DENIC, Tel.: 069/272350

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

7 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago