Nicht nur Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hat einen Kartellrechtsprozeß am Hals, auch der alliierte Halbleiterproduzent Intel (Börse Frankfurt: INL) muß sich in vier Wochen dem Vorwurf des Monopolismus stellen. Nun hat Intel einen Antrag auf Ablehnung von Richard Parker als Chefankläger gestellt. Parker ist Chef des Wettbewerbsbüros der Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) und soll laut Intel in engem Kontakt zum Chiprivalen AMD stehen.
Das Unternehmen hatte die Klage bereits im Januar eingereicht, die Kunde davon gelangte aber erst jetzt an die Öffentlichkeit. In der Klage heißt es, Parkers ehemaliger Arbeitgeber, die Rechtsanwaltskanzlei O´Melveny & Myers, habe eng mit AMD zusammengearbeitet. Anfang der 90er hatte die Kanzlei AMD vertreten, als es um die Rechte am „Microcode“ der 386- und 486-Chips ging.
Keine der beteiligten Parteien wollte die Vorgänge kommentieren. Mit der Entscheidung über die Klage wird für die nächsten Tage gerechnet.
Im Juni vergangenen Jahres hatte die US-Kartellbehörde FTC beschlossen, Klage gegen den weltgrößten Halbleiterproduzenten wegen Mißbrauchs seiner Marktstellung zu erheben. Die FTC untersuchte daraufhin das Verhalten von Intel seit September 1997.
Der Hauptvorwurf: Intel habe seinen drei Großkunden Compaq, Digital Equipment (DEC) und Intergraph den Zugang zu seiner Chiptechnologie verwehrt und mit einem Lieferstopp seiner Prozessoren gedroht.
Hinter diesem Verhalten steht nach Interpretation der Kartellbehörde der Wunsch Intels, sich an diesen Unternehmen zu rächen, weil sie Patentansprüche erhoben hätten, einerseits gegen Intel, andererseits gegen Firmen, die Intels Chips verwenden.
Kontakt: Intel, Tel.: 089/991430
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