Die US-Kartellbehörde Federal Trade Commission will im Kartellrechtsprozeß gegen den Chiphersteller Intel (Börse Frankfurt: INL) neue Anschuldigungen erheben, die über das bisher Veröffentlichte hinausgehen. Das geht aus einem Antrag der Behörde an das Gericht hervor. Der Prozeß wird voraussichtlich am 9. März 1999 beginnen.
Die neuen Vorwürfe bestehen aus angeblich neu entdeckten Beweisen dafür, daß der Halbleiter-Weltmarktführer die Konkurrenten Micron Electronics und Silicon Graphics bedroht hat. Zudem wird ein Wirtschaftsexperte der Regierung aussagen, daß Intel nicht nur im Markt für Prozessoren, sondern auch im Bereich Chipsets und Mainboards einen unlauteren Wettbewerb betreibt.
Ein Antrag des Unternehmens auf Abweisung der neuen Vorwürfe hat Richter James Timony bereits vergangenen Freitag abgelehnt.
Im Juni 1998 hatte die US-Kartellbehörde FTC beschlossen, Klage gegen den weltgrößten Halbleiterproduzenten wegen Mißbrauchs seiner Marktstellung zu erheben. Die FTC untersuchte daraufhin das Verhalten von Intel seit dem September 1997.
Der Hauptvorwurf: Intel habe seinen drei Großkunden Compaq, Digital Equipment (DEC) und Intergraph den Zugang zu seiner Chiptechnologie verwehrt und mit einem Lieferstopp seiner Prozessoren gedroht.
Hinter diesem Verhalten steht nach Interpretation der Kartellbehörde der Wunsch Intels, sich bei diesen Unternehmen zu revanchieren, weil sie Patentansprüche erhoben hatten, die einerseits gegen Intel selbst gerichtet waren, andererseits auch gegen Firmen, die Intels Chips verwenden.
Kontakt: Intel, Tel.: 089/991430
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