Intel bastelt an Software-Kabelmodems

Kabelmodems für den schnellen Internet-Zugang könnten zukünftig günstiger werden, wenn die Kooperation zwischen dem Prozessor-Produzenten Intel (Börse Frankfurt: INL) und der Firma Libit Signal Processing (http://www.libit.com) ein Erfolg wird.

Wie US-Medien berichten, arbeiten beide Unternehmen an der Entwicklung „host-basierter“ Kabelmodems, die den Hauptprozessor und Arbeitsspeicher des angeschlossenen PCs nutzen, und so ohne teure Komponenten wie einen eigenen Prozessor und Speicherbausteine sowie ein separates Betriebssystem auskommen. Neben dem niedrigeren Preis würden derartige Kabelmodems auch den Vorteil bieten, sich leichter an neue Standards anpassen und updaten und zu lassen.

Selbst in den USA, die eine Vorreiterrolle bei der Technik spielen, konnten sich herkömmliche Kabelmodems bislang nicht durchsetzen. Zwar haben mittlerweile rund 520000 Haushalte einen Kabelmodem-Dienst abonniert (die bekanntesten sind @Home und Roadrunner), aber ein Endkunden-Markt wie für Analog-Modems existiert bis dato nicht: Kabelmodems sind meist nur als Mietgeräte erhältlich und wegen unterschiedlicher Standards zudem an den jeweiligen Service-Anbieter gebunden.

Die Zusammenarbeit zwischen Intel und Libit, einem Spezialisten für Breitband-Kommunikation, gilt als wichtige Entwicklungshilfe für den Kabelmodem-Markt. Intels Interesse an „host-basierten“ Geräten begründet sich vor allem darin, daß sie einen PC-Prozessor mit hoher Rechenleistung voraussetzen – ein gutes Argument für den weltgrößten Halbleiterproduzenten, Leistung und Sinn seiner neuen Prozessoren herauszustellen. Momentan hat Intel Mühe, potentielle Käufer von der Notwendigkeit zu überzeugen, bald die relativ teuren Rechner mit Pentium-III-Chip zu kaufen, denn in den meisten Anwendungsbereichen bietet schon ein Low-cost-PC mit Celeron-Prozessor mehr als genügend Leistung.

In Deutschland experimentieren Hersteller und Netzbetreiber schon seit längerem mit der Kabelmodem-Technik. In letzter Zeit konzentrieren sie sich aber auf das ADSL-Verfahren (Asymmetric Digital Subscriber Line), das nicht die bestehenden Kabelfernsehnetze erweitert, sondern auf dem analogen Telefonnetz basiert.

Wie ADSL funktioniert, hat PC Professionell in der Ausgabe 11/98 erklärt.

Was das von der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) favorisierte „ADSL-Lite“ bietet, beschreibt ein ZDNet-Special mit umfangreichen Grundlageninformationen.

Kontakt: Intel, Tel.: 089/991430

ZDNet.de Redaktion

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