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Microsoft-Prozeß: Richter rastet aus

Das war’s dann: Mit dem letzten Entlastungszeugen für Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) im Kartellrechtsprozeß gegen das größte Softwareunternehmen der Welt hatte auch die Geduld des Richters Thomas Jackson ein Ende. Entnervt schrie er den Microsoft-Topmanager Bob Muglia an, er solle doch endlich still sein.

Zunächst präsentierte Muglia ein weiteres Video. Darin war zu sehen, wie ein Cartoon der Firma Liquid Motion auf einem Rechner von Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY) und auf einem Windows-basierten PC abläuft. Die Computergrafik könne nur mit Windows-spezifischen Techniken wirklich gut laufen, kommentierte der Manager. Muglia: „Das hätte nicht mit dem plattformübergreifenden Java hergestellt werden können“.

Dann aber legte der oberste Ankläger David Boies eine E-Mail vor, die Microsoft-Boß Bill Gates am 14. Mai 1997 verfaßt hatte. Darin ruft Gates dazu auf, Java keinesfalls zu unterstützen. Muglia versuchte hartnäckig, die Sätze von Gates umzudeuten. Nachdem Richter Jackson ihn mehrmals aufgefordert hatte, das bleiben zu lassen, die Mail sei ja wohl eindeutig, platzte Jackson schließlich der Kragen: „Nein! Stop! Da gibt es nichts mehr zu bereden!“

Wie bereits berichtet, wird der Prozeß nun bis April oder Mai pausieren. Dann haben beide Seiten Gelegenheit, nochmals je drei Zeugen aufzurufen.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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