Weiter Streit um Webwasher

Um das Filter-Programm „Webwasher“ von Siemens gibt es weiter Diskussionen: „Es ist gut, wenn darüber gestritten wird, ob es sinnvoll ist, wenn das Internet mit Werbung zugepflastert wird“, meint der Geschäftsführer des Internet-Katalogs Web.de, Armin Gellweiler. Während er zum Abwarten rät, weil „ein bißchen Hype dabei ist“, hat Focus Online bereits gehandelt.

In einem halbtägigen Test wurden dort alle Anwender des Siemens-Werbefilter-Programms von der Site ferngehalten. Statt Fakten sahen sie den Hinweis: „Das Dokument kann ohne Werbung nicht dargestellt werden. Mögliche Gründe dafür können sein, daß auf Ihrem Rechner eine Software installiert ist, die Werbung unterdrückt. Sie können den von Ihnen gesuchten Inhalt wieder erreichen, wenn diese Software deinstalliert wird.“

„Wir wollten bei unserem Test sehen, wieviele Nutzer das Programm einsetzen. Es waren unter einem Prozent. Wir werden das Ergebnis jetzt erstmal intern diskutieren“, erklärte die stellvertretende Chefredakteurin Monika Heydenreich gegenüber ZDNet. Web.de-Chefredakteur Gellweiler bittet die Nutzer zu bedenken, wohin es führt, wenn alle das Filter-Programm einsetzen würden: „Jede Suchabfrage müßte dann kostenpflichtig werden.“

Das Siemens-Programm war zuvor bereits von anderer Seite auf heftig kritisiert worden. Der kostenlose, werbefinanzierte Onlinedienst Germany.net hatte den Elektrokonzern scharf angegriffen und behauptet, seine Software störe „in geradezu ignoranter Art den Frieden von Angebot und Nachfrage.“ Die Finanzierung von Diensten über Werbung sei ein wichtiges und gern genutztes Angebot, nicht nur in der Online-Welt, stellte der Online-Dienst fest.

Siemens hatte allen Interessenten das Filterprogramm kostenlos zur Verfügung gestellt (ZDNet berichtete).

Kontakt: Web.de, Tel.: 0721/943290; Focus Online, Tel.: 089/92502404

ZDNet.de Redaktion

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