Der italienische IT-Konzern Olivetti versucht derzeit, den fünfmal größeren Ex-Monopolisten Telecom Italia zu kaufen (ZDNet berichtete). Für gestern war eine Vorstandssitzung der Telecom Italia anberaumt worden, in der über das weitere Vorgehen beraten werden sollte.
Laut einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur ANSA hat die italienische Telefongesellschaft beschlossen, die eigene Mobilfunktochter Telecom Italia Mobile (TIM) zu kaufen. Dieser Plan war schon seit längerem im Gespräch.
Der Deal soll per Aktientausch durchgeführt werden. Die Eingliederung von TIM, an der die Telefongesellschaft derzeit 60 Prozent der Anteile hält, würde den eigenen Kaufpreis um 18 Milliarden Dollar nach oben treiben. Damit und mit einem zusätzlich anvisierten Rückkauf von zehn Prozent der eigenen Aktien könnte der Wert des eigenen Unternehmens so erhöht werden, daß Olivetti keine Chance mehr auf eine Übernahme hätte.
Anfang vergangener Woche hatte die italienische Börsenaufsicht grünes Licht für die Übernahme durch Olivetti gegeben. Die Behörde akzeptierte am Wochenende das zweite, nachgebesserte Übernahmeangebot vom 25. Februar. Nach wie vor werden 100 Milliarden Mark für den ehemaligen Staatsbetrieb geboten. Das bedeutet, daß Olivetti für jede Telecom-Aktie zehn Euro zahlen will.
Die Übernahme würde neben Olivetti selbst auch dem verbündeten deutschen Mannesmann-Konzern große Vorteile bringen: Olivetti will zur Finanzierung der Übernahme seine indirekten Anteile an dem Mobilfunkunternehmen Omnitel und dem Festnetz-Telefonunternehmen Infostrada an den deutschen Geschäftspartner verkaufen. Mannesmann will für die Anteile insgesamt 14,9 Milliarden Mark zahlen, um dann zu den großen Mitspielern im italienischen Telekommunikationsmarkt zu zählen.
Kontakt: Mannesmann, Tel.: 0211/8200
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