US-Vizepräsident: „Ich bin der Vater des Internet“

Die Wahlkampfzeit schickt ihre ersten Boten voraus: Um auch in der nächsten Legislaturperiode wieder im Weißen Haus zu sitzen, behauptete nun der amtierende US-Vizepräsident Al Gore, der Erfinder des Internet zu sein.

In einem Interview mit dem CNN-Reporter Wolf Blitzer erklärte Gore, was ihn gegenüber seinen Mitkonkurrenten für das Präsidentenamt auszeichne. Unter anderem erwähnte er seine anstrengenden Reisen, die er die letzten sechs Jahre unternommen habe. Und dann schoß er den Vogel ab: „Während meiner Dienstzeit im US-Kongreß habe ich die Initiative ergriffen und das Internet erschaffen“.

Tatsächlich begann die Geschichte des Internet mit ersten Konzeptionen für das Arpanet 1967. Zwei Jahre später nahm dann das US-Verteidigungsministerium die Arbeit daran auf. Damals war Gore 21 Jahre alt.

Gore wird jedoch immerhin zugeschrieben, den Begriff „Information Superhighway“ geprägt zu haben, obwohl ähnliche Begriffe seit 1975 im Umlauf sind. Allerdings plante Gore seinen „Superhighway“ laut einem von ihm selbst verfaßten Artikel aus dem Jahre 1991 noch unter Beihilfe von „Supercomputern“, also Mainframes. Der PC als Träger des Internet-Wachstums war für ihn damals noch nicht vorstellbar. Heute ist Gore Schirmherr des amerikanischen Internet-2-Projekts.

Vielleicht fühlte sich der US-Vizepräsident auch durch die häufigen Besuche des Cisco-Chefs John Chambers im Weißen Haus zu seiner Äußerung animiert. Auch er neigt dazu, das Internet als seine Schöpfung zu vereinnahmen.

ZDNet.de Redaktion

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