Durch „tendenziöse“ Berichte in der Presse sei der falsche Eindruck vermittelt worden, Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) habe im Kartellrechtsprozeß eine schlechte Figur abgegeben. Fakt sei aber, daß man die Oberhand behalten habe im Ringen um die rechtliche Zulässigkeit der Geschäftspolitik des Unternehmens – so lautet die Essenz eines mehrseitigen internen Memos von Microsofts Chefanwalt David Heiner an die Konzern-Führungsspitze.
Weiter heißt es: Einige der im Verfahren vorgebrachten Anschuldigungen seien aufsehenerregend – nichtsdestoweniger aber falsch. Dadurch sei ein schiefes Bild des Prozesses gezeichnet worden. „Glücklicherweise werden Verfahren aufgrund von Recht und Gesetz, nicht aber aufgrund von Gerüchten und Hörensagen entschieden“, fügte Heiner hinzu.
Was der Autor seinen Lesern – also dem Top-Management des Softwareunternehmens – mitteilt, mutet etwas seltsam an, denn gerade erst ist bekannt geworden, daß die Firma bereits den amerikanischen Staranwalt Richard Urowsky von der Kanzlei Sullivan & Cromwell damit beauftragt hat, die Berufung vorzubereiten.
Ende Februar war der Kartellrechtsprozeß gegen Microsoft in eine mehrwöchige Pause gegangen. Zuvor hatte Richter Thomas Penfield Jackson sehr deutlich gemacht, daß er von der Taktik des Softwareunternehmens wenig hält (ZDNet berichtete).
Der Prozeß wird noch bis April oder Mai pausieren. Dann haben beide Seiten Gelegenheit, nochmals je drei Zeugen aufzurufen. Beobachter rechnen mit einer Verurteilung Microsofts und einem anschließenden neuen Verfahren vor einer höheren Instanz.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760
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