Hannover – Die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) will ihr Netz für die Internet-Kommunikation massiv ausbauen. Das sagte Gerd Tenzer, Vorstand Technik Netze, auf der CeBIT-Pressekonferenz des Unternehmens in Hannover. Der Grund: Die Zahl der Online-Sitzungen via T-Online habe im Januar 1999 erstmals die 100-Millionen-Grenze überschritten. Und eine Vielzahl der Nutzer ginge über T-Online direkt ins Internet. „Die rund drei Millionen T-Online-Kunden erzeugen erheblich mehr Verkehr als die zwei Millionen Kunden, die wir vor einem Jahr hatten“, sagte Tenzer.
Die Übertragungskapazitäten werden deshalb von derzeit 155 Megabit/s auf 622 Megabit/s im Juni 1999 und bis Ende dieses Jahres auf 2,5 Gigabit/s erhöht, sagte Tenzer. Das bedeute eine Steigerung von mehr als 1500 Prozent im Laufe eines Jahres.
Beim Ausbau des Netzes will die Telekom neueste Technologien wie Wellenlängen-Multiplex-Systeme (WDM, Wavelength Division Multiplex) nutzen. Mit WDM können Daten parallel auf einzelnen Kanälen durch die bestehenden Glasfaserverbindungen verschickt werden. Da jeder Kanal mit einer anderen Wellenlänge arbeitet, beeinflussen sich die Kanäle nicht gegenseitig.
Der Wettbewerb in Deutschland trete in eine neue Phase ein, sagte Josef Brauner, Vorstand Vertrieb und Service. „In allernächster Zukunft zählen nicht mehr Kampfpreise, sondern Faktoren wie sie die Deutsche Telekom par excellence verkörpert, nämlich Qualität, Kompetenz, Service und Innovationspotential.“ Auch für das Jahr-2000-Problem fühlt sich die Telekom gut gerüstet, seit 1997 würden laufend Funktionstests durchgeführt. Zur Zeit werde die Vernetzung mit anderen Carriern im Ausland überprüft.
Der Verkauf des Breibandkabelgeschäfts werde gemeinsam mit der Investmentbank NM Rothschild & Son vorangetrieben, im April wird es Informationsveranstaltungen für Investoren in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, London und New York geben. „Der Verkauf des Breitbandkabels ist ein sehr komplexer Vorgang und muß mit größter Sorgfalt vorbereitet und durchgeführt werden“, erklärte Tenzer. Dabei wolle man sich nicht unter Druck setzen lassen, betonte er in Anspielung auf die Kaufbemühungen der Deutschen Bank.
Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0288/1810
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