Categories: Unternehmen

Olivetti macht ernst

Hannover – Es gibt ein Leben neben der CeBIT: Der italienische IT-Konzern Olivetti (CeBIT: Halle 1, Stand 6l 2) hat die EU-Kommission davon in Kenntnis gesetzt, daß man den italienischen Ex-Monopolisten Telecom Italia zu kaufen gedenke.

Die Wettbewerbsbehörde der Europäischen Union hat nun bis zum 22. April ein Einspruchsrecht.

Wie die Nachrichtenagentur ap berichtete, hat sich der zusammen mit der gesamten EU-Kommission zurückgetretene Wettbewerbskommissar Karel Van Miert kürzlich positiv zur Übernahme geäußert.

Der italienische IT-Konzern Olivetti versucht derzeit, den fünfmal größeren Ex-Monopolisten Telecom Italia zu kaufen (ZDNet berichtete).

Die italienische Telefongesellschaft hat daraufhin beschlossen, die eigene Mobilfunktochter Telecom Italia Mobile (TIM) zu kaufen. Der Deal soll per Aktientausch durchgeführt werden. Die Eingliederung von TIM, an der die Telefongesellschaft derzeit 60 Prozent der Anteile hält, würde den eigenen Kaufpreis um 18 Milliarden Dollar nach oben treiben. Damit und mit einem zusätzlich anvisierten Rückkauf von zehn Prozent der eigenen Aktien könnte der Wert des eigenen Unternehmens so erhöht werden, daß Olivetti keine Chance mehr auf eine Übernahme hätte.

Anfang März hatte die italienische Börsenaufsicht grünes Licht für die Übernahme durch Olivetti gegeben. Die Behörde akzeptierte am Wochenende das zweite, nachgebesserte Übernahmeangebot vom 25. Februar. Nach wie vor werden 100 Milliarden Mark für den ehemaligen Staatsbetrieb geboten. Das bedeutet, daß Olivetti für jede Telecom-Aktie zehn Euro zahlen will.

Die Übernahme würde neben Olivetti selbst auch dem verbündeten deutschen Mannesmann-Konzern große Vorteile bringen: Olivetti will zur Finanzierung der Übernahme seine indirekten Anteile an dem Mobilfunkunternehmen Omnitel und dem Festnetz-Telefonunternehmen Infostrada an den deutschen Geschäftspartner verkaufen. Mannesmann will für die Anteile insgesamt 14,9 Milliarden Mark zahlen, um dann zu den großen Mitspielern im italienischen Telekommunikationsmarkt zu zählen.

Kontakt: Mannesmann, Tel.: 0211/8200

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

9 Stunden ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

9 Stunden ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

1 Tag ago

Chrome 131 schließt zwölf Sicherheitslücken

Eine schwerwiegende Anfälligkeit hebelt die Sicherheitsfunktion Seitenisolierung auf. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und…

1 Tag ago

DeepL Voice mit KI für Sprach- übersetzungen

DeepL Voice ermöglicht Live‑Übersetzung von Meetings und Gesprächen in 13 Sprachen.

1 Tag ago

November-Patchday: Microsoft schließt Zero-Day-Lücken in Windows

Betroffen sind Windows und Windows Server. Microsoft patcht aber auch Schwachstellen in Excel, Word und…

1 Tag ago