Hannover – Kommt nach den Erfolgen der aktuellen Palm-Pilot-Modelle bald auch ein Modell mit Farbdisplay? Und wann kommt der drahtlos kommunizierende Palm VII? ZDNet Deutschland sprach auf der CeBIT mit dem 3Coms Public Relations Manager Oliver Schwartz über die Perspektiven des PalmPilot.
Kommt der Palm Pilot bald in Farbe?
Es gab in den USA viele Spekulationen über ein solches Projekt unter dem Codenamen „Razor“. Wir haben uns darüber gewundert, woher diese Informationen kamen, denn bei uns lief der Palm V unter der Namen „Sumo“. Es kann sein, daß der Palm Pilot in Zukunft farbig wird, das muß aber nicht sein. Und erst, wenn die Technik ausgereift ist. Es macht im Moment keinen Sinn, in die Technik zu investieren, die Anwendner wollen es gar nicht. So haben manche Benutzer des Siemens-Handys mit Farb-Display zum Beispiel die Farbe noch gar nicht bemerkt. Aber irgend wannwird Farbe selbstverständlich sein.
Wann kommt der drahtlos kommunizierende Palm VII bei uns auf den Markt?
In den USA kommt er wohl im Sommer, möglicherweise Frühsommer raus. Es gibt bereits die ersten 100 Testpersonen, wir arbeiten mit der Telefongesellschaft Bell South zusammen. Wir werden in Deutschland sofort beginnen, wenn die Mobilfunkbetreiber ihre Funkstationen umgerüstet haben. Das kann aber noch dauern. Wir wollen nicht starten, wenn es nur in einigen Testgebieten, etwa in München, funktioniert, denn wir machen ein massenmarktfähiges Produkt. Es kann auch eine GSM-Lösung sein, doch bisher ist der Datenversand mit 9600 Kbit/s einfach zu langsam. Vielleicht können wir bereits zur nächsten CeBIT Näheres ankündigen.
Werden Handys und PDA immer mehr zusammenwachsen?
Nein, das glaube ich nicht. Die Stärke des Palm Pilot ist, das seine Batterien sechs Wochen durchhalten. Das schaffen sie mit einem Handy nicht, weil es ständig Kontakt halten muß. Viel wichtiger ist, wie Handy und PDA miteinander kommunizieren können. Da ist Infrarot bisher nur eine Krücke. Hier kann „Bluetooth“ das ganz große Thema der nächsten CeBIT werden.
Warum fand die Präsentation des neuen Palm zuerst vor europäischen Journalisten statt? Ungewöhnlich für eine US-Firma.
Das hatte keine strategische Bedeutung. Wir sind hier in Deutschland nach den USA inzwischen sehr stark, und wollten das zur CeBIT verbreiten. Man muß auch bedenken, daß der Medienmarkt in Deutschland ein anderer ist. Hier gibt es Programmzeitschriften mit Computerseiten, die haben wochenlange Vorlaufzeiten. In Amerika hätte man das nicht geheimhalten können, aber in Deutschland hat es geklappt. Die Kollegen haben damit gedroht, mich sonst zu teeren und zu federn.
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