Der italienische Ex-Monopolist Telecom Italia hat am Wochenende eine für den Abwehrkampf gegen den Übernahmeversuch durch Olivetti wahrscheinlich entscheidende Niederlage hinnehmen müssen. Das Unternehmen schaffte es nicht, genügend seiner stimmberechtigten Aktionäre zur Hauptversammlung zusammenzutrommeln, um über eine Abwehrstrategie für die feindliche Offerte abzustimmen.
Damit steht das Unternehmen dem energischen Werben von Olivetti schutzlos gegenüber. Konzern-Chef Franco Bernabe hat nun angekündigt, die Tagesordnungspunkte würden auf eine neue Hauptversammlung verschoben. Ein Termin dafür steht aber noch nicht fest.
Der Chef des italienischen IT-Konzerns Olivetti, Roberto Colaninno, hatte Ende vergangenen Monats als letztes Angebot 11,5 Euro je Telecom-Italia-Aktie offeriert. Damit sind 118,08 Milliarden Mark geboten.
Das Übernahmeangebot von Olivetti für die Telecom Italia wird gültig, sobald sich 67 Prozent der Telecom-Italia-Aktionäre für einen Verkauf ihrer Anteile entscheiden.
Anfang März hatte die italienische Börsenaufsicht grünes Licht für die Übernahme durch Olivetti gegeben.
Die Übernahme würde neben Olivetti selbst auch dem verbündeten deutschen Mannesmann-Konzern große Vorteile bringen: Olivetti will zur Finanzierung der Übernahme seine indirekten Anteile an dem Mobilfunkunternehmen Omnitel und dem Festnetz-Telefonunternehmen Infostrada an den deutschen Geschäftspartner verkaufen. Mannesmann will für die Anteile insgesamt 14,9 Milliarden Mark zahlen, um damit zu den großen Mitspielern im italienischen Telekommunikationsmarkt aufzusteigen.
Kontakt: Mannesmann, Tel.: 0211/8200
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