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Öffentliche Aussagen im MS-Prozeß

In der kommenden Woche wird der Kartellrechtsprozeß gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) wieder aufgenommen. Die ersten „neuen“ Zeugen werden Mittwoch und Freitag in einer öffentlichen Sitzung vernommen werden. Das teilte das US-Justizministerium am Freitag mit.

Am Mittwoch, den 28. April tritt der ehemalige Netscape-, nun AOL-Manager Peter Currie in den Zeugenstand. Zwei Tage später folgt der Sun-Topmanager Mike Popov. Er gilt als Drahtzieher der Übernahme von Netscape durch AOL (Börse Frankfurt: AOL), bei der Sun (Börse Frankfurt: SSY) kräftig mitgeholfen hatte.

Der AOL-Manager und Chef der Abteilung Interactive Services, Barry Schular, wird voraussichtlich ebenfalls nominiert. Prozeßbeobachter rechnen darüber hinaus mit dem Erscheinen des Gateway-Chefs Ted Waitt. Termine dafür stehen allerdings noch nicht fest.

Die neue Taktik von Microsoft hat sich bereits zu Ende der ersten Runde des Kartellrechtsprozesses angedeutet: Die Anwälte wollen Beweise vorlegen, daß sich der weltgrößte Online-Dienst America Online (AOL; Börse Frankfurt: AOL) anschickt, die Marktdominanz in der Softwarebranche zu erringen. Ziel von Microsoft ist der Beleg, daß es einen ernsthaften Konkurrenten für Microsoft gebe, und das Unternehmen folglich kein Monopolist sein könne.

Bereits Mitte Dezember 1998 und nochmals im Januar dieses Jahres hatte der zuständige Richter Thomas Penfield Jackson eingeräumt, daß die geplante Fusion zwischen AOL und Netscape den Microsoft-Prozeß beeinflussen könnte. Der Kauf „könnte eine sehr wesentliche Änderung der Rahmenbedingungen bedeuten“, sagte Jackson damals.

Das US-Justizministerium und die Generalstaatsanwälte von ursprünglich 20 US-Bundesstaaten hatten Microsoft im Mai 1998 wegen Verstößen gegen das amerikanische Wettbewerbsrecht verklagt. Auslöser war die Zwangskopplung von Browser und Betriebssystem, die das Unternehmen PC-Herstellern abverlangte.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760

Leserdiskussion: Sagen Sie uns Ihre Meinung! Nutzt der Softwaregigant seine Betriebssystem-Dominanz unerlaubt oder behindert die US-Justiz den Fortschritt?

ZDNet.de Redaktion

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