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Bombendrohung im Microsoft-Prozeß

Am vergangenen Freitag hat der Chefstratege von Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY), Michael Popov, im Kartellrechtsprozeß gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) seine Zeugenaussage gemacht. Der Auftritt mußte zunächst verschoben werden, da eine Bombendrohung, die sich als Finte herausstellte, zur Räumung des kompletten Gerichtsgebäudes zwang.

Popov gilt als der Drahtzieher der Übernahme von Netscape durch den Online-Dienst AOL (Börse Frankfurt: AOL) unter tatkräftiger Unterstützung von Sun. Die Anwälte von Microsoft wollen nun beweisen, daß das damit entstandene Konglomerat von AOL/Sun/Netscape eine ebenbürtige Marktmacht zu Microsoft darstellt. Folglich sei der Vorwurf des Monopolismus unbegründet.

Der Großteil der Aussage von Popov fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt (obwohl genau das Gegenteil angekündigt war), da über unternehmenskritische Belange gesprochen worden sei.

In dem Teil der Aussage, zu dem die Presse zugelassen wurde, stellte sich Popov als eher unbeteiligt am Zustandekommen des Deals dar. Tatsache sei aber, daß über eine Übernahme seit Juni 1998 verhandelt worden sei. Amtlich wurde das Geschäft erst im November vergangenen Jahres.

Das US-Justizministerium und die Generalstaatsanwälte von ursprünglich 20 US-Bundesstaaten hatten Microsoft im Mai 1998 wegen Verstößen gegen das amerikanische Wettbewerbsrecht verklagt. Auslöser war die Zwangskopplung von Browser und Betriebssystem, die das Unternehmen PC-Herstellern abverlangte.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760

Leserdiskussion: Sagen Sie uns Ihre Meinung! Nutzt der Softwaregigant seine Betriebssystem-Dominanz unerlaubt oder behindert die US-Justiz den Fortschritt?

ZDNet.de Redaktion

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