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Kostenloses CIH-Recover-Tool im Netz

Der Student Monirul Islam Sharif, 21, aus Bangladesch hat ein Tool zum Wiederbeleben von PCs entwickelt, die durch den CIH-Virus lahmgelegt worden sind. Sharif hat sein 70 KByte großes Programm „Mrecover“ wie angekündigt unter members.xoom.com/monirdomain zum kostenlosen Download bereitgestellt.

Das Tool kann Festplatten bis zu acht GByte wiederherstellen. Probleme hat Sharif nach eigenen Angaben aber noch mit FAT-16-Partitionen, diese sollen aber bis in einer Woche gelöst sein.

„Ein Freund bat mich, ihm beim Wiederherstellen seiner durch den CIH-Virus gelöschten Daten zu helfen. Ich stellte fest, daß ein von mir geschriebenes Programm die Daten vollständig rekonstruierte. Ich versuchte dasselbe noch mal bei einer anderen gecrashten Festplatte – und es funktionierte ebenfalls“, erzählte Sharif vor wenigen Tagen. Sharifs Professor Rafiqul Islam vom Department of Applied Physics and Electronics an der Universität Dhaka hatte sich schon früher positiv über die Qualität des Tools geäußert (ZDNet berichtete).

Auf Sharifs Site ist nun zu lesen: „Dies ist nicht das einzige Programm, an dem ich bislang gearbeitet habe, aber es ist das erste Mal, daß ich eines davon im Netz veröffentliche. Ich werde es regelmäßig updaten und plane, auch meine anderen Werkzeuge hochzuladen. Derzeit grüble ich über ein Antivirenprogramm, das ich vielleicht auch anbieten werde“.

Der CIH-Virus wird immer am 26. eines Monats aktiv und ist in der Lage, die meisten Daten der Festplatte zu löschen. Er versucht sogar, den Flash-BIOS-Chip des Rechners zu überschreiben. Der Computer kann im Falle einer „erfolgreichen“ Infektion nicht mehr starten, der Flash-Baustein muß ausgetauscht werden. Am 26. des vergangenen Monats hatte der Virus ganze Arbeit geleistet. Auf der ganzen Welt fielen Rechner aus, es entstand ein Schaden von mehreren Milliarden Mark.

Der mutmaßliche Autor des CIH-Virus, der 24 Jahre alte ehemalige Informatik-Student Chen Ing-Hou, leistet gerade in Taiwan seinen Grundwehrdienst. Er hat sich laut Polizei am Freitag bei allen Geschädigten entschuldigt. Er habe den Virenschutz-Herstellern eine Lektion erteilen wollen. Er habe nicht damit gerechnet, daß sein Produkt solchen Schaden anrichten könne.

ZDNet.de Redaktion

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