Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hat einen überraschenden Haken geschlagen und ist dem Extensible Markup Language-(XML-)Konsortium „Oasis“ beigetreten. Die nicht-kommerzielle Organisation, die sich die Entwicklung einheitlicher Spezifikationen für die HTML-Nachfolgesprache XML auf die Fahne geschrieben hat, war von Sun (Börse Frankfurt: SSY) und IBM (Börse Frankfurt: IBM) ins Leben gerufen worden.
Wie Microsoft mitteilt, wird das Unternehmen eine Mitgliedsgebühr von 7500 Dollar zahlen, um dann an den Treffen des Konsortiums teilnehmen zu können. Zudem will die Firma von Bill Gates eventuell weitere 100000 Dollar für die Website der Organisation (www.xml.org) ausgeben. Noch vergangene Woche hatte ein Sprecher von Microsoft „Oasis“ als „möglicherweise unfähig“ bezeichnet. Gleichzeitig stellte die Softwarefirma ein eigenes XML-„Portal“ (www.biztalk.com) ins Netz.
Mit dem Beitritt von Microsoft keimt die Hoffnung, daß ein XML-Krieg nach dem Vorbild des Java-Streits verhindert werden kann. Die Metasprache XML wird nach Ansicht des kalifornischen Marktforschungsinstituts Zona Research für das Internet eine ähnliche Veränderung bedeuten wie die Einführung des Telefons für die gesamte Gesellschaft.
Der entscheidende Vorteil von XML gegenüber der herkömmlichen Hypertext Markup Language (HTML) ist seine Flexibilität. Mit XML kann sich jeder Web-Designer seine eigenen Tags (Anweisungen im Quellcode) definieren, was Browser-spezifische Erweiterungen obsolet macht. Selbst Funktionen, die bisher nur durch Scripts und Applets zu erzielen waren, lassen sich in XML einfach als Tag deklarieren.
ZDNet hat dem Thema das Special („Web-Sprache XML: Ende der Statik in Sicht“) gewidmet.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760
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