Im Kartellrechtsprozeß gegen Microsoft hat der Zeuge der Anklage, der Wirtschaftswissenschaftler Franklin Fisher, einen Rückzieher gemacht: Auf Fragen des Verteidigers Michael Lacovara gab er zu, daß es eine „Übertreibung“ sei zu behaupten, Microsoft habe mittels seiner monopolähnlichen Macht den Browser-Konkurrenten Netscape aus dem Markt gedrängt.
Die Taktik der Verteidigung war es, zu beweisen, daß Netscape sehr wohl eine Chance hatte, sich im Browser-Markt zu behaupten – unabhängig von den Exklusiv-Verträgen, die Microsoft mit den PC-Herstellern abgeschlossen hatte. Als „Beweis“ führte Lacovara Netscapes eigene Zahlen an: 160 Millionen Downloads des Navigators seien jährlich durchgeführt worden – das wären 1,6 Netscape-Browser pro Internet-Nutzer, rechnete Lacovara vor. Das sei seiner Meinung nach eine ausreichende Basis, um gegen Microsofts Explorer zu bestehen. Daß dem nicht so ist, müsse an der mangelnden Qualität des Netscape-Produktes liegen, so die Verteidigung.
Es kam daraufhin zu einem Disput zwischen Fisher und Lacovara über den Wahrheitsgehalt dieser Zahlenangaben, in die sich auch Microsofts Vice President Brad Chase einmischte. Die Szene mündete in die Aussage von Fisher, daß man wohl nicht davon sprechen könne, Microsoft habe seinen Rivalen unter Einsatz unlauterer Mittel aus dem Markt gedrängt.
Das US-Justizministerium und die Generalstaatsanwälte von ursprünglich 20 US-Bundesstaaten hatten Microsoft im Mai 1998 wegen Verstößen gegen das amerikanische Wettbewerbsrecht verklagt. Auslöser war die Zwangskopplung von Browser und Betriebssystem, die das Unternehmen PC-Herstellern abverlangte.
Interessierte finden zu den Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft ein eigenes Diskussionsforum bei ZDNet.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760
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