AOL (Börse Frankfurt: AOL) fordert es schon lange, nun hat es ein Gericht in Oregon angeordnet: Der US-Telekom- und Kabelriese AT&T muß auch anderen Providern eine Chance geben, das eigene Breitbandkabel zu nutzen. Der Richter kam damit der Forderung der Behörden der Stadt Portland und des County Multnomah nach.
Der Bezirksrichter Owen Panner wies am vergangenen Freitag den Einspruch von AT&T gegen die behördliche Weisung zurück. Das bedeutet, daß das Unternehmen allen Internet Service Providern in besagten Regionen Zugang zum Kabelnetzwerk gewähren muß.
AT&T war durch verschiedene Übernahmen in den Besitz des größten Kabelnetzes der USA gekommen: AT&T hat gerade erst die Übernahme des größten Kabelfernseh-Anbieter der USA, Tele-Communications Inc. (TCI), abgeschlossen. TCI wiederum gehört der Breitband-Zugangsanbieter @Home. Über das Netzwerk von @Home kann AT&T wegen zahlreicher Kooperationsverträge mit anderen Kabelgesellschaften neben den 13 Millionen TCI-Kunden insgesamt 60 Millionen Haushalte via Kabel erreichen.
Die Behörden in Oregon argumentierten, sie würden der Übernahme von TCI nur zustimmen, wenn gleichzeitig auch andere Unternehmen das Kabelnetz nutzen dürften. Im Januar hatte AT&T dagegen Einspruch erhoben.
AOL und die von dem Online-Dienst angeführte Open Net Coalition begrüßten das Urteil. Gegenwärtig sollen laut US-Presseberichten auch die Städte San Francisco, Denver und Dallas über ähnliche rechtliche Schritte wie in Oregon beraten.
In Deutschland führt AOL einen ähnlichen Disput mit der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE), um an deren ADSL-Service partizipieren zu können.
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