In 15 Ländern schwiegen am vergangenen Sonntag die Modems. Denn Gruppen aus Belgien, Großbritannien, Österreich, Rumänien, Spanien, Schweden, Frankreich, Italien, Griechenland, Polen, Portugal, Tschechien, Ungarn, Rumänien und der Schweiz hatten zu einem europaweiten Internetstreik aufgerufen (http://telecom.eu.org).
Beim „European Telecom Boycott“ demonstrierten sie mit ihrer Verweigerungsaktion für günstigere Pauschaltarife und für die schnelle Einführung von DSL (Digital Subscriber Line) sowie anderen Hochgeschwindigkeits-Zugängen ins Internet. In Deutschland wurde die Aktion nicht offiziell unterstützt.
AOL Europa (Börse Frankfurt: AOL) begrüßte die Protestaktion ausdrücklich in einer Presseerklärung. In Großbritannien schrieb AOL UK seinen Mitgliedern einen Offenen Brief mit den Zielen der Kampagne. Der Online-Dienst will dort künftig mit der britischen Unterstützer-Gruppe „Campaign for Unmetered Telecommunications“ (CUT) zusammenarbeiten.
Zum ersten gemeinsamen europaweiten Boykott des Internet hatten 18 Gruppen in sieben Ländern Ende Januar diese Jahres aufgerufen. Deutsche Teilnehmer hatten sich damals an der Aktion ebenfalls nicht beteiligt.
Zum ersten Internet-Streik überhaupt war es am 3. September vergangenes Jahres in Spanien gekommen. Die spanische Telefongesellschaft Telefonica hatte daraufhin ihre Gebühren für Ortsgespräche um rund die Hälfte gesenkt.
Am 1. November 1998 boykottierten die deutschen Web-Surfer das Netz. Während die Organisatoren von einem „großen Erfolg“ sprachen, registrierten große Internet Service-Provider und Betreiber von Web-Angeboten „Business as usual“. Weitere Streiktage verliefen ohne nennenswerte Beteiligung.
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