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AOL: Microsoft kann uns weh tun


Im vom US-Justizministerium gegen Microsoft angestrengten Kartellrechtsprozeß ist als Zeuge der Verteidigung der AOL-Manager David Colburn in den Ring geklettert. Colburn hatte bereits bei einer früheren Gelegenheit ausgesagt – als Zeuge der Anklage.

Der Microsoft-Anwalt John Warden wollte mit der neuerlichen Berufung belegen, daß AOL (Börse Frankfurt: AOL) ursprünglich geplant hatte, seinen Kunden den Microsoft-Browser Internet Explorer nicht mehr anzubieten, dies aber aus Gründen des „öffentlichen Interesses“ unterlassen habe. Damit sei belegt, so Warden, daß Microsoft seine Marktmacht nicht mißbrauche, um seine Software an den Nutzer zu bringen. Vielmehr würden die Kunden ganz unabhängig nach Produkten wie dem Explorer verlangen.


Um dies zu beweisen, präsentierte Warden Mails von AOL-Chef Steve Case und Colburns Vorgesetztem, Bob Pittman. Case schrieb am 20. September 1998: „Was ich sagen will: Wir sollten uns nicht darauf versteifen, unseren Kunden den Explorer als Haupt-Browser anzubieten. Wir sollten alle Möglichkeiten abwägen“. Pitman antwortete: „Ich glaube, Microsoft ist zu stark, als daß wir sie rauswerfen können. Sie können uns richtig weh tun, wenn sie glauben, keine andere Möglichkeit zu haben.“

Im weiteren Gerichtsdisput – Staatsanwalt David Boies hatte auf ein Kreuzverhör verzichtet („Wozu?“) – merkte Richter Thomas Jackson an, Colburn sei vielleicht der falsche Mann am richtigen Ort. Möglicherweise hätte, AOL-Chef Case mehr über die E-Mails sagen können als Colburn, der die Mails vor Gericht erstmals zu Gesicht bekam.

Interessierte finden zu den Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft ein eigenes Diskussionsforum bei ZDNet.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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