Wieder einmal hat der Staatsanwalt David Boies seine Klasse bewiesen. Im vom Justizministerium angestrengten Kartellrechtsprozeß gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) zerlegte er regelrecht den Microsoft-Zeugen Gordon Eubanks. Dieser ist der ehemalige Symantec-Chef und jetzige Geschäftsführer der Firma Oblix.
Zunächst verlief die Vernehmung des Zeugen relativ entspannt. Eubanks erklärte dem Richter Thomas Jackson am Mittwochvormittag, daß die Geschäftspraktiken von Microsoft durchaus normal wären. Am Nachmittag aber nahm Chefankläger Boies den Manager in die Zange.
Praktisch jede Aussage von Eubanks konterkarierte Boies durch frühere Angaben von Eubanks selbst. So hatte Eubanks in einem Artikel in dem Buch „In the Company of Giants“ erklärt: „Wettbewerb hat seine Grenzen… Microsoft kann nicht zu allen Firmen Geschäftsbeziehungen unterhalten“, was nichts anderes heißt, als daß Microsoft ein Monopolist ist, und alle, die nicht kooperieren, das Nachsehen haben.
Zudem geistert seit Monaten der Eubanks-Ausspruch durch die US-Medienlandschaft, es gebe nunmal „natürliche Monopole“, was eine gute Sache für die IT-Industrie sei. Eubanks verteidigte sich: „Ich bedauere, diesen Ausspruch je getan zu haben“.
Aber Boies ließ nicht locker: Als nächstes kratzte er an der Glaubwürdigkeit des Zeugen. Zum einen stünden seine Bemerkungen über den Einsatz des Microsft-Browsers Internet Explorer im Gegensatz zu denen seiner Manager. Zum anderen sei ein Pro-Microsoft-Artikel, den Eubanks für die „New York Times“ geschrieben hatte, zum großen Teil aus der Feder von Microsoft-Angestellten geflossen. Ob ihm (Eubanks) das nichts ausmachen würde, fragte Boies. „Es hört sich schlimmer an, als es in diesem Zusammenhang wirklich ist, aber ja, es würde mir nichts ausmachen“, erwiderte der Oblix-Chef.
Schließlich wies der Ankläger noch darauf hin, daß Eubanks auf persönliche Bitte von Bill Gates hin in den Zeugenstand geklettert war. Zudem stehe er in engem Kontakt zur gesamten Konzernspitze von Microsoft.
Der Prozeß pausiert nun bis Montag kommender Woche, dann sagt der letzte Zeuge, der Wirtschaftswissenschaftler Richard Schmalensee, erneut aus.
Interessierte finden zu den Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft ein eigenes Diskussionsforum bei ZDNet.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…