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Letzter MS-Zeuge: Explorer ist klasse



Richard
Schmalensee

Im vom
US-Justizministerium
initiierten Kartellrechtsprozeß gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF)
hat das Softwareunternehmen seinen letzten Zeugen aufgefahren. Richard
Schmalensee, Dekan der
Sloan School of Management
am
Massachusetts Institute of Technology (MIT)
, sagte erwartungsgemäß aus, daß
das Vorgehen Microsofts nur zum Wohle der Kunden sei.



Richter Thomas
Jackson war zu Scherzen aufgelegt

Aber bevor die Vernehmung von Schmalensee begann, sorgte
der Richter Thomas Jackson durch das Verlesen einer Scherz-E-Mail für lockere
Stimmung. Die E-Mail stamme von einem Microsoft-Kunden, der den Support fragt,
ob er von Ehefrau 1.0 auf Ehefrau 2.0 upgraden solle, so Jackson. Seine
Begründung: Die Version 1.0 beeinträchtige die Lauffähigkeit einiger Programme
wie Bierbesäufnisse oder Poker-Runden.

Nach diesem launigen Einstieg sagte dann Schmalensee aus: Ein von Microsoft
gesetzter Standard in Form des Explorer habe für die Weiterentwicklung des
Marktes gesorgt, so Schmalensee. Die Verbindung des Internet
Explorer mit dem Betriebssystem Windows 95 sei
eine gute Sache gewesen. „Um es kurz zu machen: Es gibt keinerlei Belege dafür,
daß die Aktionen von Microsoft, also die Aktionen, die das Justizministerium
dem Unternehmen anlastet, den Kunden in irgendeiner Form geschadet hätten“,
erklärte der Professor.

Von einem Microsoft-Monopol könne keine Rede sein, da mit Netscape ein potentieller
Konkurrent seinen Browser anbiete. Nach Meinung des Professors sei die Position
der Firma von Bill Gates darüber hinaus durch die plattformunabhängige
Programmiersprache Java und
das kostenlose Betriebssystem Linux höchst gefährdet. Die Wettbewerber würden das
Softwareunternehmen schließlich von allen Seiten angreifen.

Nun kann die Anklage in Person des Staatsanwaltes David Boies den
Wirtschaftsdekan ins Kreuzverhör nehmen. Dann ist die Zeugenvernehmung
abgeschlossen.

Im Januar hatte Schmalensee schon einmal ausgesagt. Damals hatte der Richter
seine Skepsis über die Aussagen des Professors bekundet. Zudem wies ihm die
Anklage die Manipulation einer von ihm herangezogenen Studie nach.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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