Das Standardisierungsgremium World Wide Web Consortium (W3C) hat gestern einen Entwurf für den Multimedia-Standard Synchronized Multimedia Integration Language, kurz „SMIL Boston“ genannt (SMIL spricht sich wie „smile“, also „smeil“), veröffentlicht. Auf einen Blick war klar: Da hatte Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) seine Finger im Spiel.
Das W3C hatte SMIL in der Version 1.0 im Juni vergangenen Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt. Wenige Monate später veröffentlichte Microsoft unter Mithilfe von Macromedia und Compaq Computer (Börse Frankfurt: CPQ) einen Gegenentwurf mit dem Namen HTML+TIME (Hypertext Markup Language-Timed Interactive Multimedia Extensions). Als Grund führten die drei Unternehmen an, SMIL 1.0 sei nicht interaktiv und multimedial genug.
SMIL Boston, nach seiner Verabschiedung wird der Standard „SMIL 2.0“ heißen, hat nun die HTML+TIME-Vorschläge aufgegriffen und integriert. „Bei dieser Korrektur hatten wir einen zusätzlichen Unterstützer in Form von Microsoft“, schmunzelte die W3C-Sprecherin Janet Daly bei der Vorstellung.
Die größte Veränderung beim Übergang von SMIL 1.0 zu SMIL Boston stellt die verstärkte Einbindung der Extensible Markup Language (XML) dar. Zudem sollen künftig TV-Inhalte problemloser ins Internet gestellt werden können.
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