Linux-Gründervater teilte in einer als ungewöhnlich beschriebenen Ansprache auf der Linuxworld Expo in San Jose, Kalifornien, mit, Ende des Jahres werde er den Linux-Kernel 2.4 veröffentlichen. Danach nutzte er die verbleibende Zeit um Fragen aus dem Publikum zu beantworten.
Torvalds erklärte, erst am Montag dieser Woche habe er die Arbeit am Kernel 2.2.11 abgeschlossen. Er habe noch an Sicherheits-Features und verschiedenen Treiber-Updates gebastelt, nun sei die Version aber stabil. Jetzt wolle er gleich die Version 2.4 in Angriff nehmen – ursprünglich habe er sogar den Sprung auf die Version 3.0 geplant, aber die Entwicklung würde seiner Meinung nach zu lange dauern.
„Der Kernel 2.2 hat mich zweieinhalb Jahre gekostet – das ist einfach zu lange“, sagte der finnische Entwickler. „Anstatt nach den Sternen zu greifen erscheint es mir sinnvoller, die bestehenden Funktionen zu verbessern und in einer neuen Version zu veröffentlichen.“
Im speziellen bedeute dies, daß die Multiprocessing-Fähigkeit fein-abgestimmt werde, genauso wie die Unterstützung des Universal-Serial-Bus-(USB-)Anschlusses. Zudem soll Plug-and-Play sowie die Anbindung eines PCMCIA-Steckplatzes perfektioniert werden.
Torvalds konnte sich einen Seitenhieb auf Erzrivalen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) natürlich nicht verkneifen. Linux dürfe in Zukunft keinen „malvenfarbenen (lila) Screen of Death“ mehr erzeugen: „Wir haben gehört, Microsoft hat da ein Patent in diesem Bereich, und wir wollen daran möglichst nicht kratzen“, spielte Torvalds auf den von Windows bekannten „blue Screen of Death“ an.
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