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Bertelsmann: Politik behindert E-Commerce

Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Thomas Middelhoff, ist der Ansicht, daß die dynamische Entwicklung des E-Commerce nicht durch einen „Flickenteppich starrer, nationaler Regulierungen“ behindert werden dürfe. Deswegen rief er den „Global Business Dialogue on Electronic Commerce“ (GBDe) ins Leben.

„Das Ziel des GBDe ist die Schaffung einer branchen- und länderübergreifenden Ordnung für den elektronischen Handel“, erklärte Middelhoff, der als „Overall Chairman“ des GBDe fungiert, vor der Bundespressekonferenz in Berlin. Weiter sagte er: „Die rasante Entwicklung des Internet und des elektronischen Handels wird das Gesicht der Wirtschaft und das Verhalten der Verbraucher in den kommenden Jahren von Grund auf verändern. Das Internet zwingt Unternehmen verschiedenster Branchen, sich neu zu orientieren und zu organisieren.“

Zur Kerngruppe des GBDe gehören laut Bertelsmann 29 Konzernchefs großer Unternehmen aus Europa, Amerika, Asien und Afrika. Es sollen sich insgesamt mehrere hundert E-Commerce-Firmen an der Initiative beteiligen. Neben Middelhoff haben der Time-Warner-Boß Gerald Levin und der Fujitsu-Vizechef Michio Naruto Posten im Vorstand des GBDe inne. Die Organisation war bereits am 14. Januar 1999 in New York ins Leben gerufen worden, Middelhoff stellte sie nun aber erstmals der Presse vor.

Der GBDe will Vorschläge für den gesetzlichen Umgang mit dem globalen elektronischen Handel entwerfen und diese am 13. September in Paris vorstellen. Bereits seit Monaten würden mehrere „hochkarätig besetzte Arbeitsgruppen“ an detaillierten Vorschlägen arbeiten. Diese drehten sich um die Sicherheit und Authentifizierung, Vertrauen der Online-Nutzer, Inhalte und Werbung, Infrastruktur, Urheberrechtsschutz, Gerichtsbarkeit, Haftung, Datenschutz sowie Steuern und Zölle.

Erst in dieser Woche hatte der Bertelsmann-Konzern darauf hingewiesen, daß es Sache der Politik und der Wirtschaft sei, eine internationale Abstimmung für den elektronischen Warenverkehr zu finden. Anlaß war die Auslieferung von Hitlers „Mein Kampf“ nach Deutschland durch Internet-Buchhändler mit Sitz in den USA. Bereits im vergangenen Monat hatte das deutsche Unternehmen die EU wegen Beschlüssen zum Internet-Handel angegriffen.

Kontakt: Bertelsmann, Tel.: 05241/800

ZDNet.de Redaktion

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