Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY) hat auf der Hot-Chips-Conference in Palo Alto, Kalifornien, erste Details seines Multimedia-Chips „MAJC“ (sprich: „magic“, also ‚mädschik‘) sowie einen Vier-Jahres-Plan für dessen Markteinführung mitgeteilt. MAJC soll noch in diesem Herbst in den Workstations des Unternehmens zum Einsatz kommen und vor allem für Grafik-Power sorgen.
Die MAJC-Architektur erlaubt die parallele Bearbeitung von bis zu vier Befehlen gleichzeitig. Sie unterstützt Multithreading, ganz wie von Java gewohnt. Multithreading erlaubt die Ausführung mehrerer Funktionen innerhalb eines einzelnen Programmes. Solche Applikationen können aber auch in C oder C++ erstellt werden.
MAJC funktioniert wie ein System-on-a-Chip, das bedeutet, mehrere Prozessoren können auf einem Stück Silizium angebracht werden. Sie alle könnten – obwohl sie verschiedene Tasks bearbeiten – den selben Level-1-Cache nutzen.
Die MAJC-Architektur wird laut Aussagen von Sun-Entwicklern extrem hohe Taktraten erreichen können – wie hoch genau, wollten sie nicht mitteilen.
Neben Workstations soll der Chip später auch in Set-top-Boxen und Internet-Termionals seinen Dienst verrichten, auch an Video-Server denke man als Einsatzgebiet, so Sun.
Zusätzlich zu diesen Aussagen über die Architektur des Chips stellte das Unternehmen auch seine MAJC-Roadmap vor. Darin enthalten sind jedoch vier Annahmen über die Zukunft des IT-Marktes, die Analysten umgehend mit dicken Fragezeichen versahen:
Annahme eins: Der Computermarkt der nahen Zukunft sieht deutlich anders aus als heutzutage. Der Bedarf für Multimedia-Chips wird sehr viel höher sein als jetzt.
Annahme zwei: Java wird zur dominierenden Plattform im Bereich von Thin-Clients und Application-Server.
Annahme drei: Paralleles Prozesssieren gewinnt immens an Bedeutung.
Annahme vier: Unternehmen werden Techniken entwickeln, die speziell auf System-on-a-Chip-Systeme aufsetzen.
Erst wenn sich alle vier Annahmen erfüllen, mache der neue Multimedia-Chip von Sun Sinn.
Kontakt: Sun, Tel.: 089/460080
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