Das Gerücht hält sich hartnäckig: Sun (Börse Frankfurt: SSY) will das deutsche Softwareunternehmen Star Division kaufen. Nun wurde ZDNet aus dem Umfeld von Sun zugetragen, daß angeblich konkrete Übernahmeverhandlungen laufen.
Zudem berichtet heute die US-Presse von einem unterschriebenen Kaufvertrag, der zum Ende dieses Monats offiziell verkündet werden soll.
Analysten geben einer Verbindung der beiden Unternehmen gute Chancen: Sun setzt unternehmensintern bereits seit längerem Star Office ein und gibt es an seine Solaris-7-Kunden kostenlos weiter.
Star Office verfügt über ein Java-Front-end, das sich für Thin Clients geradezu anbieten würde. Zudem läuft die Suite sowohl auf Linux als auch auf vielen anderen Plattformen. Daher stünde Sun nach einer Übernahme eine ganze Palette an Möglichkeiten offen, so der Chef des Beratungsinstitutes Whol Associates, Amy Wohl: „Sun könnte Star Division kaufen und die Linux-Suite einstellen oder sie beibehalten und damit auch ins Linux-Geschäft einsteigen. Außerdem erhalten sie eine NT-Suite.“
Die Beziehung zwischen Sun und Star Division ist bereits historisch: Der Sun-Gründer Andreas Bechtolsheim hatte in Star Division investiert und Mitte der 90er stand eine Übernahme schon einmal zur Diskussion. Damals vertraten verschiedene Sun-Manager aber die Ansicht, das Office-Geschäft sei nichts für das Unternehmen.
Zur selben Zeit zog auch IBM (Börse Frankfurt: IBM) die Akquisition des deutschen Unternehmens in Betracht. Star Office sollte in Lotus Notes integriert werden. Der Plan wurde jedoch nach Protesten von Notes-Anwendern wieder fallengelassen.
Der Star-Division-Sprecher Carsten Müller wollte auf Nachfrage durch ZDNet keine Auskünfte über eine mögliche Übernahme geben. Bei der Vorlage der jüngsten Quartalszahlen Ende vergangenen Monats bezeichnete der Sun-Deutschland-Chef Helmut Krings den Kauf als „Gerücht“. Dazu wolle er nichts weiter sagen.
Kontakt: Star Division, Tel.: 040/23646500; Sun, Tel.: 089/460080
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