Die Ermittlungsbehörden von New Jersey teilten mit, daß der im März dieses Jahres als mutmaßlicher Autor des verheerenden Virus „Melissa“ verhaftete David Smith gestanden hat. „Smith gab zu, unter anderem den Macro-Virus „Melissa“ verfaßt zu haben und illegal in das System von AOL eingedrungen zu sein, um dort den Virus auszusetzen und den Rechner, mit dem er „Melissa“ geschrieben hat, zerstört zu haben“, sagte Staatsanwalt Christopher Bubb.
Allerdings wies der Anwalt des Angeklagten, Edward Borden, diese Aussage in einem Artikel in der Tageszeitung „Asbury Park Press“ zurück.
Die US-Bundespolizei FBI hatte den mutmaßlichen Autor des Virus in Eatontown, New Jersey, gefaßt. Es handelt sich um den damals 30jährigen David Smith, der als Programmierer bei AT&T tätig war. Wird er verurteilt, drohen ihm wegen Störung des öffentlichen Kommunikationssystems bis zu 40 Jahre Haft oder 480.000 Dollar Strafe.
Wie von ZDNet berichtet, nutzte Richard Smith, bekannter Bug-Jäger und Chef der US-Firma Phar Lap Software, zusammen mit dem schwedischen Studenten Fredrik Bjorck die umstrittene Seriennummer, die Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) heimlich den Anwendern seiner Büro-Software Word anheftete, um den mutmaßlichen Entwickler des Virus aufzustöbern.
Melissa verbreitete sich als Anhängsel an MS-Word-Dateien und MS-Outlook-E-Mails mit verblüffender Geschwindigkeit. Der Virus ließ sich durch die Angabe „Important Message from (Name)“ in der Betreff-Zeile einer E-Mail erkennen. Weiter hieß es dort: „Here is the document that you asked for“. Die Botschaft der Mail lautete: „Don’t show anyone else ;-).“
Hatte ein Anwender sich den Virus erst einmal eingefangen, veranlaßte dieser das E-Mail-Programm Outlook, verseuchte Mails an die ersten 50 Adressen aus dem Adreßbuch zu versenden. Obwohl der Rechner des Anwenders kaum berührt wurde, konnte der Virus zu Überlastungen von Mailservern führen.
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