Die Belegschaft des Berliner Internet-Dienstleisters Strato will sich gegen eine mögliche Übernahme durch einen großen Konzern wehren. Das teilte ein Vertreter der Angestellten ZDNet mit. Wie berichtet, befindet sich die Teles AG anscheinend in Verkaufsverhandlungen über das gesamte Strato-Aktienpaket. Als mögliche Käufer sind die Bertelsmann AG und ein bisheriger Vorstand im Gespräch.
Stato ist nach eigenen Angaben derzeit Deutschlands größter Anbieter von Webspace und verzeichnet über 250.000 Domains. Seit Ende letzten Jahres befindet sich die Aktienmehrheit zu 100 Prozent bei der Teles AG mit Sitz ebenfalls in Berlin.
Am Montag wurden nach Informationen firmennaher Kreise die Vorstände Marc Alexander Ullrich und Norbert Stangl sowie mehrere leitende Angestellte beurlaubt. Die Teles AG hat einen kommissarischen Vorstand eingesetzt.
Strato-Mitarbeiter befürchten, daß Bertelsmann nur an den 250.000 Domains interessiert ist und nicht am Fortbestand des Unternehmens.
Für den Fall, daß nicht der Vorstand Ullrich den Zuschlag bekommen sollte, drohen die Angestellten damit, den Betrieb „lahmzulegen“. „Bertelsmann oder ein anderer Mitbieter können davon ausgehen, daß innerhalb von zwei Wochen der Großteil der Domains umziehen wird. Selbst unsere Muttergesellschaft hat nicht das Wissen und die Kompetenz, den stillgelegten Betrieb weiter aufrecht zu erhalten“, teilte ein Angestellter „im Auftrag der Strato-Belegschaft“ ZDNet mit. Es werde sich danach nur noch „um ein rein virtuelles Unternehmen handeln“, warnte er.
Der Leiter Internet-Dienste bei Strato, Markus Schrodt, erklärte gegenüber ZDNet hingegen, der Betrieb könne nicht lahmgelegt werden, dazu „müßte schon eine Atombombe auf das Rechenzentrum fallen.“ Vielmehr würde der Bereich ausgebaut, sagte Schrodt. Seinen Angaben zufolge verzeichnet das Unternehmen täglich 2000 Neuanmeldungen.
Angaben zum Stand der Verkaufsverhandlungen und zur Identität der Kaufinteressenten zu machen, lehnte Schrodt ab.
Kontakt: Teles AG, Tel.: 030/3992800
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