Categories: Unternehmen

IBM streicht 1000 Stellen im PC-Bereich

Um endlich auch im PC-Bereich aus den roten Zahlen zu kommen, will IBM fünf bis zehn Prozent seiner Arbeitskräfte in der Personal Systems Group (PSG) entlassen. Das geht aus einem Memo des Abteilungsleiters Dave Thomas hervor. In der PSG sind etwa 10.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Nach Angaben des PSG-Sprechers Trink Guarino werden die Kürzungen vor allem den Marketing-Bereich der Abteilung betreffen. Die Maßnahmen seien notwendig, da – wie von ZDNet bereits früher gemeldet – der PC-Bereich seit Anfang 1998 mehr als eine Milliarde Dollar Verlust eingefahren hat.

Zudem soll laut Angaben aus dem Unternehmen im kommenden Jahr der Verkauf übers Internet gegenüber herkömmlichen Absatzwegen forciert werden. Der bislang eigenständige Bereich Consumer Business – also PCs nur für den Endkundenmarkt – soll in die Personal Systems Group integriert werden.

Im März dieses Jahres wurde ein Verlust der Personal Systems Group von annähernd einer Milliarde Dollar allein für 1998 bekannt. Dieser wurde erst durch die endgültige und detaillierte Auflistung der Konzernzahlen für 1998 klar: Der PC-Bereich machte genau 992 Millionen Dollar Minus, bei einem Umsatz von 12,8 Milliarden Dollar. Im Vergleich dazu nimmt sich der Verlust von 161 Millionen Dollar bei Einnahmen von 14,4 Milliarden Dollar im Jahr 1997 bescheiden aus.

Dabei waren die Gesamtkonzernzahlen für 1998 nicht schlecht, im Gegenteil: IBM erzielte 1998 einen Gewinn von 6,3 Milliarden Dollar, das sind 3,9 Prozent mehr als 1997. Die Umsätze von 81,7 Milliarden Dollar lagen um vier Prozent höher als im Vorjahr.

Bereits Ende 1998 gab es einen Richtungsstreit innerhalb des Konzerns über die Zukunft des PC-Business: Die Fertigung der Rechner sei das alte und neue Kerngeschäft seines Unternehmens, erklärte der Chef des Bereichs Personal Systems bei IBM, William McCracken. Mit dieser Aussage stand er im Widerspruch zu Äußerungen des IBM-Konzernchefs Lou Gerstner, der im Oktober dieses Jahres die PC-Ära für beendet erklärt hatte. Ersetzen wird den PC seiner Meinung nach der sogenannte Network Computer (NC).

Kontakt:
IBM Deutschland, Tel.: 0711/7850

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

7 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago