Analysten sehen einer Splittung von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) mit gemischten Gefühlen entgegen: „Eine Aufteilung in drei oder vier Baby-Bill-Gesellschaften wäre ein Desaster“, erklärt der JP-Morgan-Analyst Bill Epifanio in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung.
Die Diskussion um eine Zerschlagung des – gemessen am Börsenwert – teuersten Unternehmens der Welt ist durch die Erklärung im Kartellrechtsprozeß vom vergangenen Freitag neu entfacht worden. Der Richter Thomas Jackson hatte in seinen „Findings of Fact“ erklärt, daß Microsoft seine Monopolstellung mißbrauche, um konkurrierenden Firmen zu schaden (ZDNet berichtete).
Einig sind sich die Analysten offensichtlich nur darüber, daß dieses vorläufige Urteilung noch nichts konkretes für die Zukunft des Software-Konzerns aussage. Verschiedene Auffassungen bestehen jedoch darüber, wie sich eine Aufteilung des Branchenprimus auswirken würde. Während einige Experten davon ausgehen, daß Microsoft selbst durch eine Zerschlagung kaum Kunden verlieren würde und mehrere kleine Firmen ein höheres Shareholder Value erzielen könnten, sind andere der Auffassung, daß einzelne Abteilungen des Konzerns isoliert nicht überleben können.
Von ihrem Kurssturz am Montag hat sich die Microsoft-Aktie jedoch rasch erholt: Nachdem sie kurzfristig um über zehn Prozent eingebrochen war und unter 80 Euro notierte, wird das Papier heute bereits wieder mit rund 87 Euro gehandelt. In New York ging der Dow-Jones-notierte Wert am Dienstag mit 89,75 Dollar in den Handel.
Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können.
Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760
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