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Kabelnetz-Interessenten vor Rückzug

Mehrere Kaufinteressenten für das TV-Kabelnetz der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) halten die Bedingungen des Verkaufs für nicht akzeptabel und wollen deshalb überprüfen, ob sie überhaupt verbindliche Angebote abgeben werden. Das berichtet das Hamburger Magazin „Stern“.

Nach Durchsicht der Bücher seien viele potentielle Käufer ernüchtert, heißt es. Den vertraulichen Unterlagen zufolge hat die Telekom vor, über das Kabelnetz Internet-Telefonie zu ermöglichen. In vier Jahren wird in diesem Bereich ein Umsatz von rund 3,4 Milliarden Mark erwartet ? dies ist den Bietern jedoch zu wenig.

Erschwerend sei hinzugekommen, daß die Firmen einen Vertrag vorgefunden hätten, der der hundertprozentigen Telekom-Tochter Media Service „für die Dauer von 10 Jahren“ die Nutzung des Hyperbandes überläßt, das für das digitale Fernsehen besonders wichtig ist; damit könnte rund ein Drittel des Kabels auch in Zukunft von der Telekom mit TV-Sendern belegt werden.

Gestrige Meldungen, wonach der Ex-Monopolist von seinen Plänen Abstand genommen habe, die Mehrheit am TV-Kabelnetz zu verkaufen, wurden inzwischen von der Telekom dementiert.

Die Telekom plante noch Mitte dieses Jahres, das durch die Kabel Deutschland GmbH betriebene Kabelgeschäft zu regionalisieren und dabei Beteiligungen an den zukünftigen Regionalgesellschaften zu verkaufen. Die Telekom wollte insbesondere mittelständische Netzbetreiber für Beteiligungen gewinnen. Interessenten – darunter Microsoft, Mannesmann und Bertelsmann – konnten ihre Angebote bis zum 15. August abgeben. Dabei wollte die Telekom von den Regionalgesellschaften 75 Prozent minus eine Stimme verkaufen.

Anfang 1999 hat die Deutsche Telekom zur Umsetzung dieses Konzepts die ersten Schritte getan und ihre Breitbandkabel-Aktivitäten in zwei Tochtergesellschaften ausgegliedert. Die Kabel Deutschland GmbH besitzt und betreibt die gesamte Kabelinfrastruktur, die Media Services GmbH betreibt einige wichtige und neue zentrale Dienste wie die digitale Kabelplattform.

Parallel dazu hatte die EU-Kommission angeordnet, daß Telekommunikationsunternehmen ihre Kabelfernsehnetze in rechtlich selbständigen Einheiten ausgliedern müssen. Damit wollte die Kommission verhindern, daß es beim gleichzeitigen Betrieb eines Telefon- und Kabelnetzes zu Interessenkonflikten kommt. Beim Kabelfernsehen, bei Telefondiensten und beim breitbandigen Internet-Zugang sollen dadurch Wettbewerb und Innovation gefördert werden.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000

ZDNet.de Redaktion

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