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Nader: Microsoft muß Browser abgeben

In seinem „Finding of Facts“ hat Richter Thomas Jackson eine Vorverurteilung von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) im Kartellrechtsprozeß vorgenommen (ZDNet berichtete). Nun überlegen Experten, wie im Falle einer endgültigen Verurteilung mit dem Softwarekonzern umgegangen werde sollte.

Der in den USA sehr einflußreiche Verbraucherschützer Ralph Nader und sein Kollege James Love (www.cptech.org) forderten heute, daß die Firma von Bill Gates ihren Browser Internet Explorer abgeben solle. Nur so könne eine Ausweitung des Quasi-Monopols bei Betriebssystemen auf das Internet verhindert werden.

Selbst im Falle einer einvernehmlichen und außergerichtlichen Einigung des US-Justizministeriums mit dem Konzern, wie sie derzeit Berufungsrichter Richard Posner anstrebt (ZDNet berichtete), müsse Microsoft einige Zugeständnisse machen. Dazu erklärte der Microsoft-Sprecher Mark Murray gegenüber ZDNet, eine Veräußerung des Explorers komme auf keinen Fall in Frage.

„Diese Forderung ist bodenlos. Wir sind von vielen Feststellungen, die das Gericht getroffen hat, enttäuscht, aber grundsätzlich urteilte der Richter, daß unsere Tätigkeiten zum Wohle der Kunden und zum beschleunigten Wachstum des Internet beitragen“, sagte Murray. Tatsächlich erklärte Richter Jackson in seinem „Finding“, daß der Internet Explorer „die Qualität von Web-Browsing-Software verbessert, die Anschlußkosten verringert, den Zugang erleichtert und somit den Kunden nützt“. Nichts desto weniger habe Microsoft seine Marktmacht mißbraucht, um den Browser-Konkurrenten Netscape aus dem Markt zu drängen.

Zudem sei eine separate Ausgabe des Explorer gar nicht möglich, argumentierte Murray. Er sei so fest in das Betriebssystem Windows eingebunden, daß eine Entfernung gar nicht realisierbar sei. Das allerdings hatte nicht zuletzt Professor Edward Felten im Kartellrechtsprozeß eindrucksvoll widerlegt (ZDNet berichtete laufend).

Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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